Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

Holzwirtschaft im Appenzellerland
Tab. 5.3: Gewichtung der Kriterien durch das Fallstudienteam.
Kriterium
Gewicht
Wertschöpfung 0.09
Marktanteil 0.11
Arbeitsplätze 0.09
Energiebilanz 0.13
Transport 0.14
Regionaler Holzanteil 0.14
Politische Verankerung 0.08
Ausbildungsangebot 0.10
Akzeptanz 0.12
5.2.5 Nutzenberechnung der Varianten
Aufgrund der Normierung und der Gewichtung kann der
Gesamtnutzen für jede einzelne Variante errechnet werden
(Multiplikation des Nutzenwertes mit der Gewichtung
der Kriterien und anschliessender Aufsummierung derselben).
Die Varianten Spezialprodukte und Holzring erzielen
mit 1 respektive 0.99 die höchsten Gesamtnutzenwerte.
Wie auch im Normierungsschritt bilden die beiden Varianten
Weiter wie bisher und Grossbetrieb das Schlusslicht
(s. Tab. 5.4).
5.3 Hypothesen
Vorstellungen über mögliche (denkbare) Konflikte zwischen
den verschiedenen Interessengruppen bei der Beurteilung
von unterschiedlichen Zukunftszuständen sind
notwendig, um den Explorationsparcours sinnvoll durchführen
zu können. Zwei Studierende stellten während den
Vorbereitungen zur Bewertungsveranstaltung MAUT II
Hypothesen auf. Diese wurden weder den Teilnehmenden
noch den Versuchsleitern im Vorfeld der Bewertungsveranstaltung
mitgeteilt, um allfällige Resultatverfälschungen
zu verhindern (doppelblind). Diese Hypothesen sind:
• Für jede Akteursgruppe gibt es Kriterien, die von den
Akteuren als besonders wichtig bzw. als eher unwichtig
erachtet werden.
• Die Holzverarbeitenden beurteilen die Varianten Weiter
wie bisher, Marketing und Holzring besser als andere
Varianten.
• Die Vertreter der Regierung beurteilen die Varianten
Weiter wie bisher, Marketing und Holzring besser als
andere Varianten.
• Die Säger beurteilen die Varianten Marketing und
Holzring besser als andere Varianten.
• Die Vertreter der Forstwirtschaft und NGOs beurteilen
die Varianten Marketing und Holzring besser als andere
Varianten.
5.4 Akteurbasierte Bewertung (MAUT II)
In der MAUT II werden die Varianten sowohl intuitiv
(Rangreihe 4) als auch kriteriengestützt (MAUT Alpha)
durch Fallakteure eingeschätzt bzw. bewertet. Insgesamt
nahmen am Explorationsparcours vom 15. bis 17. Januar
2003 in der Aula des Schulhauses Ebnet in Herisau 26
Personen aus den vier Interessengruppen Sägereiunternehmer
(N=9), Holzverarbeitende ohne Sägereiunternehmer
(N=7), Kantonale Regierung und Verwaltung der
beiden Halbkantone (N=5) und VertreterInnen von
Forstwirtschaft und NGOs (N=6) teil. In einem Fall
konnte ein Fallakteur mehreren Interessengruppen zugeordnet
werden.
5.4.1 Intuitive Variantenbewertung
Beim ersten Posten des Explorationsparcours mussten die
Akteure die fünf vorgestellten Varianten intuitiv nach ihrer
Wünschbarkeit bewerten (Rangreihe 4, s. Kap. 2.4.2
und 2.4.3). Wie in Abbildung 5.1 deutlich gezeigt, werden
die Varianten untereinander durch die vier Akteursgruppen
signifikant unterschiedlich bewertet (Anova: p =
0.000, N = 26). Zudem ist klar ersichtlich, dass die drei
Varianten Aktives Marketing, Spezialprodukte und Holzring
von allen Gruppen höher bewertet wurden als die
beiden Varianten Weiter wie bisher und Grossbetrieb.
Dabei unterscheiden sich diese beiden Varianten je signifikant
von den anderen drei (Anova: p = 0.000, N = 26).
Mit Ausnahme der Akteursgruppe der Holzverarbeitenden
wurde die Variante Holzring von allen Interessengruppen
am höchsten bewertet.
Tab. 5.4: Nutzenberechnung der Varianten durch das Studienteam.
Varianten
Weiter wie
bisher
Aktives
Marketing
Grossbetrieb
Spezialprodukte
Holzring
Nutzen 0.43 0.84 0.37 1 0.99
UNS-Fallstudie 2002 151