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Appenzell Ausserrhoden - ETH Zurich - Natural and Social Science ...

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<strong>Appenzell</strong>er Textilindustrie<br />

tiefer Aktivität und Passivität, tragen am wenigsten zur<br />

Charakterisierung des Systems bei. Folglich werden diese<br />

Elemente auch eliminiert. Alle Möglichkeiten tragen in<br />

gleichem Masse zur Reduktion der Systemgrössen und<br />

Einflussfaktoren bei. Schliesslich resultierten durch Elimination<br />

und Zusammenführen 12 Systemgrössen und 13<br />

Einflussfaktoren.<br />

In einem nächsten Schritt wurden Ausprägungen aller<br />

Einflussfaktoren und Systemgrössen festgelegt, um die<br />

Dynamik des Systems beschreiben zu können. Die Ausprägungen<br />

(in der Regel wurden zwei Ausprägungen bestimmt)<br />

sollten mögliche unterschiedliche Zustände der<br />

einzelnen Einflussfaktoren bzw. Systemgrössen umschreiben.<br />

Mögliche Kombinationen der Ausprägungen<br />

ergaben schliesslich unterschiedliche Varianten (H<strong>and</strong>lungsalternativen)<br />

bzw. Szenarien (Systemumfeld).<br />

Abb. 2.3: Systemgrid der direkten Einflüsse der Elemente<br />

schematisch dargestellt (vgl. Scholz & Tietje, 2002, S.<br />

99). Die Punkte symbolisieren die Lage der Elemente gemäss<br />

ihren Aktiv- und Passivsummenwerte.<br />

vielen abgehenden Pfeilen stellen aktive, solche mit vielen<br />

ankommenden Pfeilen passive Elemente dar.<br />

2.3.4 Reduktion der Systemgrössen und<br />

Einflussfaktoren<br />

In einem nächsten Schritt geht es darum, die Anzahl der<br />

Systemgrössen und Einflussfaktoren zu reduzieren. Die<br />

Reduktion dient einerseits der Vereinfachung der Varianten-<br />

und Szenarienkonstruktion; der Aufw<strong>and</strong> dafür ist direkt<br />

proportional zur Anzahl der gewählten Elemente.<br />

Andererseits soll das System mit einem hinreichenden<br />

aber möglichst kleinen Satz an relevanten Elementen zutreffend<br />

beschrieben werden.<br />

Es existieren mehrere Möglichkeiten, die Anzahl der<br />

Elemente zu reduzieren. Elemente mit ähnlichem oder<br />

identischem Verhalten können zusammengefasst werden.<br />

Die Bestimmung der Ähnlichkeit erfolgte durch die Anwendung<br />

der Clusteranalyse, einem statistischen Verfahren<br />

zur Datenreduktion, das erlaubt, Gruppen in sich ähnlicher<br />

Elemente zu bestimmen (Backhaus et al., 2000).<br />

Anh<strong>and</strong> der MIC-MAC-Analyse (Matrice d’Impacts<br />

Croisés – Multiplication Appliquée à un Classement) lassen<br />

sich die indirekten Wirkungen der Elemente unterein<strong>and</strong>er<br />

analysieren. Damit konnten Erkenntnisse gewonnen<br />

werden, ob ein Element über- oder unterbewertet worden<br />

ist und es damit allenfalls eliminiert werden konnte. Elemente,<br />

die kaum auf <strong>and</strong>ere wirken, können ebenfalls<br />

eliminiert werden. Puffernde Grössen, d.h. Faktoren mit<br />

2.4 Variantenkonstruktion<br />

Für die Konstruktion der möglichen zukünftigen Varianten<br />

wurden zwei Verfahren, die formative (analog der<br />

formativen Szenarienanalyse: Scholz & Tietje, 2002, S.<br />

79ff) und die intuitive Variantenkonstruktion angewendet.<br />

Beide Verfahren brachten unterschiedliche Varianten hervor,<br />

die zum Schluss abgeglichen und zusammengeführt<br />

wurden (für eine detaillierte Beschreibung des Vorgehens<br />

vgl. den Leitfaden der CHASSISGRUPPE zur Variantenkonstruktion).<br />

Die möglichen Zukunftsvarianten wurden im<br />

Fall der Synthesegruppe Textilwirtschaft nicht für Einzelbetriebe,<br />

sondern für die an der Fallstudie beteiligten Unternehmen<br />

als Gruppe konstruiert.<br />

2.4.1 Formative Varianten- und Szenarienkonstruktion<br />

Eine Variante resultiert aus der Kombination der Ausprägungen<br />

von Systemgrössen (intern). Sie beschreibt eine<br />

Entwicklung des Systems. Ein Szenario entsteht aus der<br />

Kombination der Ausprägungen von Einflussfaktoren<br />

(extern). Da Einflussfaktoren das System beeinflussen,<br />

selber aber nicht von diesem tangiert werden, beschreibt<br />

ein Szenario eine hypothetische, vom System nicht beeinflussbare<br />

äussere Entwicklung.<br />

Die Anzahl aller denkbaren formativen Varianten kann<br />

mit einer einfachen mathematischen Rechnung formuliert<br />

werden. Geht man davon aus, dass pro Systemgrösse zwei<br />

(möglichst unterschiedliche) Ausprägungen definiert<br />

wurden, erhält man 2 n mögliche Varianten. Für 12 Systemgrössen<br />

wären das 4’096 Varianten. In unserem Fall<br />

gab es 6’144 mögliche Varianten, da für eine der Systemgrössen<br />

drei Ausprägungen definiert wurden.<br />

Um eine Auswahl aus dieser grossen Zahl möglicher<br />

Varianten zu treffen, werden diese auf ihre Konsistenz<br />

geprüft. Dazu wurde im Konsensverfahren in einer Klein-<br />

UNS-Fallstudie 2002 57

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