BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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3.3 Thrombozytenaggregationshemmer<br />
Stanislava Dicheva<br />
Einleitung<br />
Nach einer Gefäßverletzung wird das Blutgerinnungssystem aktiviert, um<br />
Blutverlusten vorzubeugen. Die Blutstillung (Hämostase) ist somit eine<br />
lebenswichtige Funktion des Körpers. So wie einerseits starke Blutungen<br />
gefährlich sind, ist es andererseits auch die unnötige Bildung eines Blutgerinnsels<br />
(Thrombose): Ein Herzinfarkt oder eine Lungenembolie können<br />
die Folge sein.<br />
Die primäre Hämostase wird durch die Aktivierung der Blutplättchen<br />
(Thrombozyten) in die Wege geleitet. Durch Aggregation der Thrombozyten<br />
entsteht ein „weißer“ Thrombus. Die Blutgerinnung (sekundäre Hämostase)<br />
führt dann zur Bildung eines Blutgerinnsels („roter“ Thrombus).<br />
Wenn ein Gefäß geschädigt wird, wird Kollagen freigelegt. An diesem<br />
binden die Thrombozyten (Thrombozytenadhäsion) mittels zweier Rezeptoren<br />
auf ihrer Oberfläche. Die so erfolgte Thrombozytenaktivierung<br />
führt weiterhin zu einer Formveränderung der Thrombozyten und zur Freisetzung<br />
u. a von Thromboxan A 2<br />
, wodurch weitere Blutplättchen aktiviert<br />
werden. Desweiteren erfolgt eine Quervernetzung der Thrombozyten. Die<br />
so entstandenen Thrombozytenaggregate rufen eine lokale Aktivierung<br />
der Blutgerinnung hervor.<br />
Physiologisch bedient sich der menschliche Organismus diverser natürlicher<br />
Mechanismen der Hemmung der Hämostase. Thrombozytenaggregation<br />
und Blutgerinnung treten normalerweise in intakten Blutgefäßen<br />
nicht auf. Die Leber produziert das Protein Antithrombin, das v. a.<br />
Thrombin und Faktor Xa inaktiviert. Das Gefäßendothel setzt Prostazyklin<br />
und Stickstoffmonoxid frei, die die Thrombozytenaktivierung unterbinden.<br />
Wenn aber die Funktionsfähigkeit des Gefäßendothels durch Bluthoch-<br />
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