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BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse

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3.6 Ambulante Verordnungen von Antipsychotika bei Kindern<br />

und Jugendlichen<br />

Christian Bachmann, Falk Hoffmann<br />

Hintergrund<br />

Mit dem Begriff der „Antipsychotika“ (auch: Neuroleptika) wird eine nach<br />

chemischer Struktur und Wirkmechanismen heterogene Gruppe von Medikamenten<br />

bezeichnet, die vorwiegend zur Behandlung zumeist schwerwiegender<br />

psychischer Störungen eingesetzt werden.<br />

Antipsychotika (AP) können nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden:<br />

Traditionell wird nach dem Auftreten unerwünschter extrapyramidalmotorischer<br />

Symptome zwischen typischen und atypischen AP unterschieden.<br />

Typische AP zeichnen sich hierbei durch ein häufigeres Auftreten<br />

von Symptomen wie z. B. Sitzunruhe, unwillkürliche Bewegungen<br />

oder Muskelsteifigkeit aus, während diese unerwünschten Arzneimittelwirkungen<br />

(UAW) bei atypischen AP deutlich seltener auftreten.<br />

Eine an die vorgenannte Einteilung angelehnte Klassifikation unterscheidet<br />

zwischen sog. „First generation antipsychotics“ (FGA), „Second generation<br />

antipsychotics“ (SGA) und teilweise. auch „Third generation antipsychotics“<br />

(TGA), wobei die FGA den typischen AP und die SGA und<br />

TGA den atypischen AP entsprechen. Der Nutzen der genannten Einteilungen<br />

ist jedoch kritisch zu sehen, da sich in den letzten Jahren zunehmend<br />

gezeigt hat, dass die vermeintlich nebenwirkungsärmeren atypischen<br />

AP erhebliche metabolische und kardiologische UAW aufweisen<br />

(z. B. Gewichtszunahme, Diabetes mellitus, Herzrhythmusstörungen).<br />

Eine andere, an der klinischen Wirksamkeit orientierte Einteilung, gliedert<br />

die antipsychotischen Substanzen nach ihrer sog. neuroleptischen<br />

Potenz in niedrig-, mittel- und hochpotente AP, wobei bei ersteren der<br />

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