BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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(oder auch von Clopidogrel) nach einem Schlaganfall wird bezweifelt, dagegen<br />
wird häufiger über unerwünschte Wirkungen wie schwere Blutungen<br />
berichtet. Außerdem brechen viele Patienten, die mit dieser Kombination<br />
behandelt werden, die Einnahme wegen auftretender Dipyridamolbedingter<br />
Kopfschmerzen ab. Daher ist der Stellenwert einer Therapie mit<br />
dem Kombinationspräparat Aggrenox ® nicht ausreichend bestimmt (a-t,<br />
2010).<br />
ADP-Rezeptor-Antagonisten<br />
Zu der Gruppe der ADP-Rezeptor-Antagonisten gehören die Wirkstoffe<br />
Clopidogrel, Ticlopidin, Prasugrel und Ticagrelor. Unter der Wirkung von<br />
Adenosindiphosphat (ADP) exprimieren die Blutplättchen auf ihre Oberflächen<br />
einen Rezeptor des Typs P2Y (P2Y 12<br />
). Clopidogrel, Ticlopidin und<br />
Prasugrel binden irreversibel an diesem Rezeptor und unterdrücken so<br />
die Plättchenaggregation. Ticagrelor bindet auch an dem Rezeptor P2Y 12<br />
,<br />
allerdings reversibel. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen zählen<br />
v. a. Blutungen. Bei Ticlopidin kommt es bei 1 % der Patienten zu<br />
Neutropenien (Verminderung der neutrophilen Granulozyten im Blut) und<br />
bei 0,1 % zu schweren Thrombozytopenien (Mangel an Thrombozyten<br />
im Blut). Diese Blutbildstörungen kommen auch bei Clopidogrel vor, allerdings<br />
seltener, sodass nur bei Ticlopidin eine 14-tägige Blutkontrolle<br />
erfolgen muss.<br />
Glykoprotein (GP)-IIb/IIIa-Antagonisten<br />
Glykoprotein (GP)-IIb/IIIa-Rezeptoren ermöglichen die Quervernetzung<br />
der Blutplättchen. Bestimmte Wirkstoffe vermögen die GP-IIb/IIIa-Rezeptoren<br />
zu blockieren. Dazu zählen Abciximab, Eptifibatid und Tirofiban. Alle<br />
drei Substanzen hemmen die Quervernetzung der Blutplättchen und sind<br />
momentan die wirksamsten Hemmstoffe der Thrombozytenaggregation.<br />
Diese Wirkstoffe werden ausschließlich parenteral bei perkutanen Koronarinterventionen,<br />
einem akuten Koronarsyndrom oder einem akuten<br />
Myokardinfarkt verabreicht.<br />
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