BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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großer Eiweißmoleküle spezialisiert haben, einlizensiert und zur klinischen<br />
Marktreife gebracht. Dies zeigt sich vor allem im Bereich der Onkologie,<br />
wo mehr und mehr Wirkstoffe biologischer oder gentechnologischer<br />
Herkunft eingesetzt werden, die als Innovationen zu hohen Preisen angeboten<br />
werden – unter diesen Mitteln ist ohne Zweifel Glivec ® eines der<br />
herausragenden Beispiele: In der GKV entfielen Ausgaben von rund 250<br />
Mio. Euro auf diese Mittel. Daneben sind z. B. Tarceva ® oder Sunitinib<br />
als weitere Tyrosinkinasehemmer zu nennen. Damit solche Innovationen<br />
angeboten werden können, muss auch ein Verständnis von der Krankheit<br />
und den Behandlungsmöglichkeiten auf biochemischer und biomolekularer<br />
Ebene entstehen – auch dies sind innovative Prozesse, die durch den<br />
Marktdruck gefördert werden. Denn nach wie vor gilt: Wer nicht forscht,<br />
wird abgehängt!<br />
Insofern ist ein wachsender Generikamarkt eine Herausforderung für die<br />
forschenden Hersteller, die mit ihren Möglichkeiten Therapieoptionen<br />
anbieten, die Neuland betreten. Dass es in diesem Bereich zu Rückschlägen<br />
kommen kann, ist nicht vermeidbar. Dass aber dieser neue<br />
Forschungsbereich auch bei manchen Substanzen und Präparaten mit<br />
einem therapeutischen Fortschritt einhergeht, ist auch unbestritten. Es<br />
geht um den Wettbewerb für einen möglichst großen und nachweisbaren<br />
patientenorientierten Nutzen – und da hat der Generikamarkt offenbar<br />
nicht behindernd, sondern fördernd gewirkt. Solche Präparate mit einem<br />
nachweisbaren Zusatznutzen werden auch unter AMNOG-Bedingungen<br />
Erfolge im Markt haben. Analog- und Me-too-Präparate haben wir nie gebraucht,<br />
sie behindern letztlich nur die Transparenz und sind eine Falle für<br />
die Ärztinnen und Ärzte, die dem Irrtum erliegen, dass mit neuen und patentgeschützten<br />
Präparaten zwangsläufig ein therapeutischer Fortschritt<br />
verbunden wäre.<br />
Generika sind daher letztlich der Ausgangspunkt für einen Wettbewerb<br />
um Wirtschaftlichkeit und therapeutischen Fortschritt. Darum gilt auch die<br />
Empfehlung für die verordnenden Ärztinnen und Ärzte: Da, wo es mög-<br />
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