BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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3.2 Angina Pectoris – Daten zur Prävalenz und zur Versorgung<br />
Anna Hinrichs, Gerd Glaeske, Roland Windt, Christel Schicktanz<br />
Von den rund 860.000 Todesfällen in Deutschland (2010) entfallen 41 %<br />
auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So starben insgesamt 353.000 Personnen,<br />
davon 150.000 Männer und 203.000 Frauen an den Folgen einer<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankung, vor allem ältere Menschen.<br />
Mit zunehmendem Alter steigt als eine der Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
die Häufigkeit der koronaren Herzkrankheit (KHK) stark an. In Deutschland<br />
– ebenso wie in den USA und in den meisten westeuropäischen<br />
Ländern – sinkt allerdings seit Beginn der 1980er Jahre die Sterblichkeit<br />
an einer KHK. Dies gilt allerdings nicht für die älteren Patientinnen und<br />
Patienten, hier steigt die Sterblichkeit nach wie vor an (RKI, 2012). Im<br />
Jahre 2050 wird über die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland älter als<br />
60 Jahre alt sein. Daher muss insbesondere die Versorgung von älteren<br />
Patienten mit KHK altersgerecht und effektiv gestaltet werden, daneben<br />
aber auch die Strategien zur Risikoprävention, um die Häufigkeit von KHK<br />
zu verringern.<br />
Die KHK kann sich klinisch durch eine Angina Pectoris bemerkbar machen,<br />
ihrem Kardinalsymptom. Diese entsteht, wenn ein oder mehrere<br />
Herzkranzgefäße verengt sind. Der entsprechende Teil des Herzmuskels<br />
wird dadurch nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt.<br />
Dies kann zu plötzlich auftretenden starken Schmerzen in der Herzgegend<br />
führen. Die Schmerzen können auch in den linken Arm, den Unterkiefer,<br />
den Oberbauch oder den Rücken ausstrahlen. Sie dauern häufig nur wenige<br />
Minuten an. Seltener bleibt der Schmerz für längere Zeit bestehen<br />
oder tritt schon im Ruhezustand auf. Dann stirbt durch den anhaltenden<br />
Sauerstoffmangel meist Herzgewebe ab und es besteht unter anderem<br />
die Gefahr, dass es zu einem Herzinfarkt kommt (Thews et al., 2007).<br />
Typischerweise wird die Angina Pectoris durch körperliche Anstrengung,<br />
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