BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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Ausgaben sind abhängig vom Alter und vom Geschlecht<br />
Schon an Hand der Tabelle 2.2.1 konnte gezeigt werden, dass die verordneten<br />
Mengen und die Ausgaben abhängig sind vom Alter und Geschlecht<br />
der Patientinnen und Patienten. Die <strong>BARMER</strong> <strong>GEK</strong> ist ohne<br />
Zweifel eine „Frauenkasse“ mit einem durchschnittlich höheren Alter als<br />
z. B. in der gesamten GKV. Insgesamt verteilen sich die Versicherten auf<br />
58 % Frauen und 42 % Männer (s. Tab. 1 im Anhang). In der Abbildung<br />
2.1.1 und Tabelle 2.2.9 wird auch erkennbar, dass die <strong>BARMER</strong> <strong>GEK</strong> vor<br />
allem mehr Frauen und mehr Männer im höheren Alter versichert. Wenn<br />
dann trotz leichter Erhöhung der Versichertenzahlen ein Rückgang der<br />
Arzneimittelausgaben erreicht werden konnte, spricht dies durchaus für<br />
die Umsetzung von Strategien, mit denen eine wirtschaftliche Arzneimittelversorgung<br />
erreicht werden kann.<br />
Seit langem bekannt sind die asymmetrischen Verteilungsmuster für die<br />
Arzneimittelausgaben im Bezug auf den Anteil der Patientinnen und Patienten<br />
resp. der Versicherten (s. Tabelle 2.2.10 und Abbildung 2.2.7).<br />
So entfallen 30 % aller Arzneimittelausgaben auf 0,8 % der Versicherten,<br />
die als Patientinnen oder Patienten überhaupt Arzneimittel bekommen.<br />
Nimmt man die Versichertenanzahl insgesamt als Bezugsgröße, so entfallen<br />
diese 30 % der Gesamtausgaben in Höhe von 3,89 Mrd. Euro (siehe<br />
2)<br />
Seite 27) auf nur 0,6 % der Versichertenpopulation der <strong>BARMER</strong> <strong>GEK</strong>.<br />
50 % der Ausgaben entfallen auf 4 % der Versicherten, die Arzneimittel<br />
bekommen haben, 80 % entfallen auf 20 % der Arzneimittelpatienten. Dies<br />
zeigt ebenso, dass nur ein kleiner Teil der Patientinnen und Patienten<br />
durch die Selbstbeteiligung im Arzneimittelbereich, auch Einnahmen der<br />
GKV, in Anspruch genommen wird. Ob dies, trotz der Überforderungsklauseln,<br />
immer als sozialverträglich gewertet werden kann, dass Versicherte,<br />
die viele Arzneimittel benötigen, weil sie offenbar unter schweren oder<br />
chronischen Krankheiten leiden, auch mit hohen zusätzlichen Selbstbeteiligungsanteilen<br />
belastet werden, sollte Grund genug für Diskussionen<br />
über Alternativen sein.<br />
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