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BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse

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Aggrenox ® (Dipyridamol und ASS) nicht besser als Clopidogrel, selbst die<br />

Nicht-Unterlegenheit konnte nicht belegt werden. Schwere Blutungen (4,1<br />

vs. 3,6 %) und auch intrakranielle Blutungen (1,4 vs. 1,0 %) traten dabei<br />

unter Aggrenox ® signifikant häufiger als unter Clopidogrel auf.<br />

2010 beauftragte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das IQWiG<br />

mit der Nutzenbeurteilung der Behandlung mit der Kombination Dipyridamol<br />

und ASS in der Sekundärprävention nach Schlaganfall oder TIA im<br />

Vergleich zu einer anderen medikamentösen Behandlung oder Placebo<br />

hinsichtlich patientenrelevanter Endpunkte (IQWiG, 2010). In die Nutzenbewertung<br />

gingen sechs Studien ein, die Vergleiche mit Placebo, ASS<br />

und ASS und Clopidogrel analysiert hatten. Es fand sich kein Beleg dafür,<br />

dass die Kombinationsbehandlung die Gesamtmortalität oder die kardiovaskuläre<br />

Mortalität reduziert. Es war auch kein Zusatznutzen zu ASS<br />

oder Clopidogrel belegbar. Es fanden sich aber Hinweise, dass der Schaden<br />

höher sein könnte, da schwerwiegende Blutungen unter Dipyridamol<br />

in den Studien häufiger auftraten.<br />

Clopidogrel<br />

In der maßgeblichen Studie CAPRIE (CAPRIE, 1996) wurde Clopidogrel<br />

mit ASS (325 mg täglich) an 19.185 Patienten im Zeitraum ein bis drei<br />

Jahre verglichen. In der Studie hatten Patienten in der Clopidogrel-Gruppe<br />

ein 5,32 %-Jahresrisiko für einen Schlaganfall, Myokardinfarkt oder<br />

kardiovaskulären Tod (vs. 5,83 % in der ASS-Gruppe). Dies entsprach<br />

einer statistisch signifikanten relativen Risikoreduktion von 8,7 % zu Gunsten<br />

von Clopidogrel (p=0,043, 95 % CI 0,3-16,5). Die Risikoreduktion war<br />

aber in den einzelnen Subgruppen (Herzinfarkt und Schlaganfall) nicht<br />

mehr signifikant. In der getrennten Analyse ergaben sich Vorteile unter<br />

Clopidogrel nur für Patienten, die aufgrund einer peripheren arteriellen<br />

Verschlusskrankheit (pAVK) in die Studie aufgenommen wurden. Daraufhin<br />

wurde die Verordnungsfähigkeit von Clopidogrel als Monotherapie in<br />

der Anlage III der Arzneimittelrichtlinien auf Patienten eingeschränkt, die<br />

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