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BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse

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Die folgende Tabelle 3.4.2 zeigt die kritischen Verordnungsunterschiede<br />

zwischen älteren Menschen mit und ohne Demenz. Das Risiko, eine Benzodiazepin-Verordnung<br />

zu bekommen, ist bei Menschen mit Demenz um<br />

das 1,5fache erhöht. Damit scheinen die schon bestehenden kognitiven<br />

Verschlechterungen dieser Patientinnen und Patienten kein Grund für die<br />

behandelnden Ärztinnen und Ärzte zu sein, diese Mittel eher nicht einzusetzen.<br />

Ohne Zweifel sind viele ältere Menschen abhängig von Benzodiazepin-haltigen<br />

Arzneimitteln, daher bekommen auch viele ältere Menschen<br />

aus Gründen eines Entzugsvermeidungsverhaltens oftmals dauerhaft<br />

solche Benzodiazepine, damit keine quälenden Entzugssymptome<br />

bei einer Einnahme- und Verordnungsunterbrechung auftreten. Warum<br />

dies allerdings zu solchen auffälligen Unterschieden in der Verordnungshäufigkeit<br />

führt, muss dringend weiter untersucht werden. Denkbar wäre<br />

doch, dass sich bei Menschen mit einer langjährigen Benzodiazepinabhängigkeit<br />

eher eine Demenz entwickelt als bei denen, die solche Mittel<br />

deutlich seltener eingenommen haben. Ohne Zweifel hat die französische<br />

Studie zu solchen Überlegungen berechtigten Anlass gegeben.<br />

Tabelle 3.4.2<br />

Verordnungsprävalenz von Benzodiazepinen bei Versicherten<br />

der <strong>GEK</strong> mit und ohne Demenzerkrankung im Jahr der Inzidenz<br />

(2005/2006) mit den dazugehörigen Odds Ratios<br />

Demenzerkrankte<br />

(n=1.848)<br />

Kontrollen<br />

(n=7.385)<br />

Odds Ratio<br />

(95% CI)<br />

Alter in Jahren<br />

65-74 16,4% 8,3% 2,18 (1,66-2,85)<br />

75-84 15,4% 11,9% 1,34 (1,09-1,66)<br />

85+ 18,9% 15,4% 1,29 (0,97-1,71)<br />

Geschlecht<br />

Männlich 14,5% 7,9% 1,98 (1,59-2,45)<br />

Weiblich 18,8% 15,7% 1,25 (1,03-1,51)<br />

Gesamt 16,5% 11,6% 1,51 (1,31-1,74)<br />

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