02.01.2015 Aufrufe

BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse

BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse

BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Blick auf das Wesentliche: Die Frage ist nicht allein, wieviel geben wir<br />

für die Arzneimittelversorgung aus, sondern welchen Nutzen, sowohl den<br />

individuellen wie den monetären, haben Versicherte, Patientinnen und<br />

Patienten und das gesamte Versorgungssystem von der jeweiligen Arzneimitteltherapie.<br />

Daher stellt sich auch – zugespitzt – die Frage, in welchen<br />

Bereichen kann mit Arzneimitteln und in welchen Bereichen muss<br />

aber auch an Arzneimitteln gespart werden. Die zentrale Anforderung mit<br />

Blick auf die obligatorische Effizienzoptimierung bei begrenzten Mitteln<br />

lautet daher, bei jeder Entscheidung zu prüfen, ob sich das angestrebte<br />

Therapieziel mit weniger, auch finanziellen, Ressourcen erreichen lässt,<br />

ob ein besseres Behandlungsergebnis mit den gleichen Ressourcen wie<br />

bislang erreichbar ist oder ob bei der Berücksichtigung des therapeutischen<br />

Fortschritt ein Mehr an Ressourceneinsatz unvermeidbar erscheint<br />

– insgesamt eine keineswegs triviale Abwägung unter Berücksichtigung<br />

der aktuellen Evidenz sowie der Forderung nach einer sektorübergreifenden<br />

Effizienzoptimierung.<br />

Neu heißt nicht immer innovativ, teurer nicht besser!<br />

Betrachtet man den Nutzen neuer Arzneimittel, so ist eine Differenzierung<br />

der Innovationsgrades unverzichtbar – Mittel mit einem nachweisbaren<br />

therapeutischen Fortschritt sind immer in der Minderzahl. So ließen sich<br />

in der Gruppe der 530 zwischen 1994 und 2011 neu auf den Markt gebrachten<br />

Arzneiwirkstoffe nur bei 209 (39,4 %) ein therapeutischer Fortschritt<br />

oder zumindest ein Zusatznutzen gegenüber den bisher angebotenen<br />

Mitteln feststellen, bei 124 Wirkstoffen (23,4 %) wurde zumindest<br />

ein technologischer Vorteil gegenüber den bisher verfügbaren Mitteln<br />

gesehen, der den Patientinnen und Patienten eine Therapie erleichtert<br />

(z. B. Pflaster- oder Sprayzubereitungen statt Tabletten für Patienten mit<br />

Schluckbeschwerden oder Tablettenzubereitungen statt Injektionen) (s.<br />

Tabelle 2.2.11). Daraus folgt, dass aber bei rund zwei Fünfteln der Mittel<br />

(rund 37 %) kein zusätzlicher Vorteil gegenüber den bisher angebotenen<br />

Mitteln anerkannt werden konnte. Die Zulassung bietet eben noch keine<br />

59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!