BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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3.5 Therapie der Rheumatoiden Arthritis<br />
Anna Hinrichs, Roland Windt<br />
Einführung<br />
Das Wort „Rheuma“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „ich fließe“.<br />
In der Antike stellte man sich vor, dass vom Kopf aus Ströme in verschiedene<br />
Körperregionen fließen und dort Krankheiten auslösen. Heutzutage<br />
verbinden die Menschen mit dem Begriff „Rheuma“ Krankheiten<br />
des rheumatischen Formenkreises, bei der ausstrahlende Schmerzen im<br />
Bewegungsapparat durchaus einen „fließenden Charakter“ haben können.<br />
Eine dieser Krankheiten des rheumatischen Formenkreises ist die<br />
Rheumatoide Arthritis (RA), die häufigste Form der chronisch entzündlichen<br />
Gelenkerkrankungen. Sie kommt bei etwa 0,5 % bis 1 % der erwachsenen<br />
Bevölkerung in Industrienationen vor (WHO, 2003), wobei<br />
Frauen häufiger als Männer betroffen sind. Neuere epidemiologische<br />
Untersuchungen bestätigen diese Einschätzungen (Helmick et al., 2008).<br />
Pro Jahr muss mit 20 bis 30 Neuerkrankungen je 100.000 Männer und<br />
40 bis 60 Neuerkrankungen je 100.000 Frauen gerechnet werden. Die<br />
Ursache der Erkrankung ist bis heute nicht ausreichend geklärt. Es gilt<br />
jedoch als gesichert, dass komplexe genetische, immunologische und<br />
hormonelle Prozesse mit Umweltfaktoren (z. B. Infektionen, Rauchen) zusammenwirken<br />
(Symmons, 2002). Es handelt sich bei der Rheumatoiden<br />
Arthritis um eine Autoimmunerkrankung, d. h. das Immunsystem erkennt<br />
körpereigenes Gewebe als zu bekämpfenden Fremdkörper und greift dieses<br />
an. Einher geht die Erkrankung mit Schmerzen, Gelenkschwellungen,<br />
der Zerstörung von Gelenkflächen, Gelenkdeformierung und Funktionsverlust,<br />
sodass die Erkrankung häufig zu dauerhaften Einschränkungen<br />
bei der Durchführung vieler Aktivitäten des Alltags führt (Zink et al., 2010).<br />
Der Verlauf der Erkrankung kann im Einzelfall kaum vorhergesagt werden.<br />
Entscheidende Bedeutung haben frühe Erkennung und Therapieeinleitung,<br />
um die Krankheitsaktivität von Beginn an konsequent kontrollie-<br />
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