BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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Auch die Umsätze für Inegy ® bleiben trotz des geringen Umsatzrückgangs<br />
ärgerlich. Rund acht Jahre nach Markteinführung liegen für dieses<br />
Mittel in der Hauptindikation zur Cholesterinsenkung noch immer keine<br />
überzeugenden Belege für einen Zusatznutzen gegenüber Simvastatin<br />
allein vor, das Mittel ist in den Tagesdosierungskosten rund sieben- bis<br />
achtmal teurer (Kastelein et al., 2008; alle genannten Tagesdosierungskosten<br />
aus Schwabe & Paffrath, 2011).<br />
Die <strong>BARMER</strong> <strong>GEK</strong> Top 20<br />
Die umsatzstärksten Mittel sind natürlich auch in den Top-Listen der BAR-<br />
MER <strong>GEK</strong>-Verordnungen wiederzufinden, wobei positiv zu vermerken ist,<br />
dass z. T. deutliche Umsatzeinbußen stattgefunden haben. So hat das<br />
Mittel Seroquel ® 30 % Einbußen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen,<br />
liegt aber noch immer auf Platz 11 der ausgabenstärksten Arzneimittel.<br />
Auch Inegy hat seinen Vorjahresplatz nicht mehr halten können, der<br />
Umsatz sank um 12,7 %. Andererseits hat Lyrica ® hinzugewonnen – um<br />
5,8 %. Einbußen mussten auch Kombinationspräparate zur Behandlung<br />
von Asthma wie Symbicort ® oder Viani ® hinnehmen, zu Recht, wie ein<br />
Blick in die Literatur zeigt. Hier werden solche fixen Kombinationen nachteiliger<br />
bewertet als die freie Kombination von Beta-2-Sympathomimetika<br />
und inhalierbaren Corticosteroiden. Cymbalta ® ist mit positiven Steigerungsraten<br />
aufgeführt – ein Me-too, das durch Venlafaxin-haltige Generika<br />
substituierbar ist. Es ist zu hoffen, dass eine nach den AMNOG-Kriterien<br />
durchgeführte Kosten-Nutzen-Bewertung des Bestandsmarktes solche<br />
Produkte aus den führenden Verordnungs- und Umsatzrängen hinausdrängt<br />
und sie in die Festbetragsgruppe mit Arzneimitteln vergleichbarer<br />
therapeutischer Wirkstoffgruppen hineinreguliert. Diese Strategie wurde<br />
auch durch eine ergänzende gesetzliche Regelung der Bundesregierung<br />
vom 10. April <strong>2013</strong> gesichert (Kabinett beschließt Entwurf eines Dritten<br />
Gesetzes zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften,<br />
10. April <strong>2013</strong>). Eine solche Ergänzung war notwendig geworden, weil<br />
die Firma Novartis gegen die Anwendung der AMNOG-Prozedur auf dem<br />
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