BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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das Studiendesign, das einen späteren Therapiebeginn (standardgemäß<br />
möglichst frühzeitig) aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften von<br />
Prasugrel erlaubt, da Prasugrel schneller wirksam als Clopidogrel ist, die<br />
Übertragbarkeit und Validität der Ergebnisse anzweifeln.<br />
Im Sommer 2009 beauftragte der G-BA das IQWiG mit einer Nutzenbewertung<br />
von Prasugrel bei akutem Koronarsyndrom. Das IQWiG fand<br />
anhand der maßgeblichen TRITON-TIMI-Studie zwar eine Überlegenheit<br />
von Prasugrel und ASS gegenüber Clopidogrel und ASS, da unter<br />
Prasugrel weniger nicht tödliche Myokardinfarkte, weniger nicht tödliche<br />
Schlaganfälle bei Patienten ohne Gefäßvorerkrankungen und weniger<br />
Not-Revaskularisierungen auftraten. Häufiger waren unter Prasugrel aber<br />
die schwerwiegenden Blutungen und es bestanden Hinweise für ein erhöhtes<br />
Risiko für mögliche Neoplasien. Die Studienlimitationen wie das<br />
Studiendesign lassen laut IQWiG begründete Zweifel zu, ob die Daten auf<br />
den klinischen Alltag übertragbar sind (IQWiG, 2009). Diese Bewertung<br />
floss dann in die Therapiehinweise der Anlage IV der Arzneimittel-Richtlinien.<br />
Die Therapie mit Prasugrel sollte auf Patienten mit hohem Risiko<br />
für kardiovaskuläre Mortalität und niedrigem Blutungsrisiko beschränkt<br />
bleiben (z. B. Körpergewicht über 60 kg, Alter < 75 Jahre, keine Blutungsneigung,<br />
keine Medikation mit oralen Antikoagulantien, Clopidogrel,<br />
nicht-steroidalen Antiphlogistika oder Fibrinolytika, kein Trauma, keine<br />
Operation, keine gastrointestinale Blutung oder Ulceration in der kürzlich<br />
zurückliegenden Vorgeschichte). Eine besonders kritische individuelle Risiko-Abwägung<br />
muss bei Patienten nach STEMI, die über 30 Tage hinaus<br />
behandelt werden sollen, erfolgen. Ein signifikant erhöhtes Blutungsrisiko<br />
einschließlich tödlicher Blutungen bestand in der TRITON-TIMI-38-Studie<br />
für Patienten der Altersgruppe ≥ 75 Jahre oder mit einem Gewicht unter<br />
60 kg. Sie sollen deshalb nicht mit Prasugrel behandelt werden (G-BA,<br />
2010a).<br />
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