BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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• Die Prävalenz betrug 0,7 % und war damit im untersuchten Kontext<br />
eher niedrig,<br />
• das mittlere Patientenalter lag bei 59 (35 bis 93) Jahren, Patienten<br />
unter 35 Jahre wurden ausgeschlossen,<br />
• 56 % der Patienten waren Frauen.<br />
Mehrheitlich – in knapp 47 % der Fälle – ging der Schmerz von der Brustwand<br />
aus („Brustwandsyndrom“). Unter dieser Bezeichnung werden<br />
neuromuskuloskeletale Erkrankungen zusammengefasst, welche mit<br />
Abstand die häufigste Ursache darstellen. KHK-Diagnosen hatten 14,6 %<br />
(11,1% stabile ischämische KHK und 3,6 % akutes Koronarsyndrom) der<br />
Patientinnen und Patienten.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass 20 bis 40 % der Allgemeinbevölkerung<br />
während ihres Lebens von dem Symptom Brustschmerz betroffen sind.<br />
Männer weisen eine höhere Rate koronarer Ereignisse auf (Myokardinfarkt<br />
und kardialer Tod) als Frauen. Ein mehrfach demonstrierter Zusammenhang<br />
besteht auch mit der sozialen Schichtzugehörigkeit (Ruigomez<br />
et al., 2006).<br />
Insbesondere die konsultierten Hausärzte nehmen zu Beginn der Therapie<br />
eine wichtige Filterfunktion ein: Entsprechend der niedrigen Prävalenz<br />
der KHK sowie der noch selteneren anderen lebensbedrohlichen<br />
Erkrankungen behandeln sie die meisten Patienten mit Brustschmerzen<br />
zunächst selbst bzw. koordinieren die weitere ambulante Abklärung. Nur<br />
bei ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit für einen abwendbar gefährlichen<br />
Verlauf sollte – basierend auf der hausärztlichen Einschätzung anhand<br />
von Anamnese und körperlicher Untersuchung – eine Über- bzw.<br />
Einweisung veranlasst werden (BÄK et al., 2012a).<br />
Für das Auftreten bzw. den Verlauf der KHK ist zudem eine große Zahl<br />
von Risikofaktoren identifiziert worden, die folglich für die Versorgung von<br />
größter Bedeutung sind: Rauchen, Bewegungsarmut, Fehlernährung,<br />
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