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BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse

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zahlreichen Schmerz mitteln enthalten ist. Die Behandlung der KHK mit<br />

ASS gilt seit vielen Jahren in einer niedrigen Dosierung von 100 mg pro<br />

Tag als Standard. Der Wirkstoff ist in Studien gut erprobt: Die regelmäßige<br />

Einnahme des Medikaments kann bei Menschen mit Folgeerkrankungen<br />

der KHK wie Herzinfarkten und Schlaganfällen vorbeugen und ihre Lebenserwartung<br />

erhöhen (Vandvik et al., 2012). Clopidogrel wird vor allem<br />

bei Patienten eingesetzt, die ASS nicht vertragen oder andere Kontraindikationen<br />

aufweisen. Die Dosierung für Clopidogrel liegt bei 75 mg Wirkstoff<br />

pro Tag.<br />

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />

(IQWiG) hat 2006 untersucht, wie ASS und Clopidogrel im Vergleich abschneiden.<br />

Dafür wurden fünf Studien mit fast 20.000 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern betrachtet. Ausschlaggebend für die Bewertung der Arzneimittel<br />

war die sogenannte CAPRIE-Studie, die mit Abstand am größten<br />

war. An ihr nahmen über 19.000 Menschen teil, die in letzter Zeit einen<br />

Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten hatten oder von einer fortgeschrittenen<br />

pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) betroffen waren und<br />

daher für eine Behandlung mit Clopidogrel oder ASS infrage kamen. Die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer wiesen ein Durchschnittsalter von 63<br />

Jahren auf, etwa 70 % waren Männer. Die Dosierung der Medikamente<br />

lag in der Studie bei 325 mg ASS beziehungsweise 75 mg Clopidogrel<br />

täglich. Die Studie dauerte knapp zwei Jahre. Insgesamt betrachtet war<br />

Clopidogrel in der CAPRIE-Studie wirksamer als ASS. Ein klarer Vorteil<br />

zeigte sich allerdings nur bei den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern<br />

mit fortgeschrittener pAVK; lediglich bei dieser Patientengruppe war<br />

der Nutzen von Clopidogrel etwas größer.<br />

Gerinnungshemmende Medikamente können auch unerwünschte Wirkungen<br />

haben – am häufigsten sind Blutungskomplikationen. Vermutet<br />

wird, dass Clopidogrel seltener Blutungen auslöst als ASS. Ob sich das<br />

Risiko für diese unerwünschte Wirkung durch einen Wechsel von ASS<br />

auf Clopidogrel senken lässt, konnte nicht ausreichend durch die oben<br />

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