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BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse

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im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Mittel und der Folgepräparate<br />

aus der Gruppe der Benzodiazepinagonisten, der sog. Z-Drugs (v. a.<br />

Zolpidem und Zopiclon) wahrgenommen. Die Benzodiazepin-Familie ist<br />

angewachsen, leider auch der Anteil der Menschen, die unter Medikamentenabhängigkeit<br />

leiden. 1,5 bis 1,9 Millionen Menschen sind es insgesamt<br />

nach Schätzungen von Experten, 1,2 Millionen davon allein von<br />

Benzodiazepin-haltigen Mitteln, die als Tranquilizer und Schlafmittel verordnet<br />

werden. Betroffen sind vor allem ältere Menschen, darunter zwei<br />

Drittel Frauen. Ein großer Anteil dieser Mittel – schätzungsweise etwa<br />

ein Drittel bis die Hälfte – wird nicht wegen akut medizinischer Probleme,<br />

sondern langfristig zur Suchterhaltung und zur Vermeidung von Entzugserscheinungen<br />

verordnet. Abhängigkeit und Sucht sind aber unerwünschte<br />

Wirkungen von Arzneimitteln, die ebenso wie andere Nebenwirkungen<br />

beachtet und möglichst vermieden werden müssen (Glaeske & Janhsen,<br />

2008).<br />

Als Schlafmittel werden vor allem verordnet: Stilnox ® mit dem Wirkstoff<br />

Zolpidem und Generika, Zopiclon-Generika, Lendormin ® , Noctamid ® , Radedorm<br />

® , Flunitrazepam-Generika, Rohypnol ® oder Planum ® .<br />

Es gibt in der Zwischenzeit immer wieder Berichte über schwerwiegende<br />

zentrale Nebenwirkungen (Amnesie, visuelle Wahrnehmungsstörungen,<br />

Auslösung von Psychosen, optische Halluzinationen) nach der Einnahme<br />

von Zolpidem. Wichtig ist allerdings, dass Schlafmittel aus dem Benzodiazepin-Bereich<br />

weder besonders kurzwirkende (falls sie ein Durchschlafen<br />

ermöglichen sollen) noch langwirksame Mittel sein sollten. Die<br />

langwirksamen (z. B. Flurazepam, Flunitrazepam, Nitrazepam u. a., z. B.<br />

in Flunitrazepam-Generika oder Radedorm ® ) können nämlich noch am<br />

nächsten Morgen zu hang-over-Effekten und insbesondere bei älteren<br />

Menschen zu Stürzen und Knochenbrüchen führen (Wang et al., 2001).<br />

In den ersten Wochen nach Einnahmebeginn sind Benzodiazepine aber<br />

grundsätzlich mit dem Risiko von Stürzen verbunden. Dieses Risiko steigt<br />

mit dem Alter der Patientinnen und Patienten an (Hoffmann & Glaeske,<br />

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