BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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gestellten Biologicals und Biosimilars die Möglichkeiten, schwere Erkrankungen,<br />
die bislang bei Exacerbationen häufig einen stationären Aufenthalt<br />
notwendig machten, auch ambulant behandeln zu können, zudem<br />
erhöhen sie die Überlebenszeit vieler Patienten mit Krebs- oder Autoimmunerkrankungen<br />
und damit die Notwendigkeit, die Arzneimitteltherapie<br />
auch auf lange Zeit hin kompetent und qualifiziert zu begleiten. Diese<br />
neuen Arzneimittel greifen zum Teil hochselektiv in Stoffwechselvorgänge<br />
und Funktionen des Organismus ein, die Informationsvermittlung über die<br />
richtige Anwendung und die Berücksichtigung von möglichen Risiken bekommt<br />
daher wachsende Relevanz. Schließlich ist Effektivität und Effizienz<br />
der Arzneimitteltherapie nur dann zu erwarten, wenn vor der Therapie<br />
eine angemessene Nutzen- und Schadenabwägung in die Entscheidung<br />
einbezogen werden kann.<br />
Insbesondere der ambulante Versorgungssektor steht seit Jahren unter<br />
dem Druck, die Pharmakotherapie zu rationalisieren und in diesem Kontext<br />
auch Medikamentenkosten einzusparen, zumal von wissenschaftlicher<br />
und politischer Seite sowie den Ausgabenträgern in der GKV noch<br />
erhebliche Rationalisierungsreserven beim Arzneimitteleinsatz vermutet<br />
werden. Daneben gibt es jedoch auch Versorgungslücken, die durch die<br />
Implementierung von Leitlinien reduziert werden sollen. Die Versorgungsforschung<br />
kann allerdings in diesem Zusammenhang auf der Basis von<br />
Sekundärdatenanalysen wertvolle Beiträge liefen. Daher sollte gerade<br />
dieser Forschungsbereich auf der Basis von Kassendaten in der Zukunft<br />
noch stärker als bislang gefördert werden.<br />
Wenn aber Arzneimittel im Bezug auf Effektivität und Effizienz Vorteile im<br />
Versorgungssystem mit sich bringen, weil z. B. teurere Versorgungskonzepte<br />
(z. B. operativ oder stationär) substituiert werden, ist nicht die absolute<br />
Größenordnung der Ausgaben als Basis für eine kritische Betrachtung<br />
heranzuziehen, vielmehr hat eine sektorübergreifende Bewertung einer<br />
möglichen Effizienzoptimierung im Mittelpunkt zu stehen. Die sektoral<br />
getrennte Betrachtung der Arzneimittelausgaben verstellt dann eher den<br />
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