BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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den Markt. Wie am Beispiel von Adalimumab (Humira ® ) gezeigt wurde,<br />
kommen solche Biologika nicht nur bei Rheumatoider Arthritis zum Einsatz,<br />
sondern finden zunehmend auch breitere Anwendung bei anderen<br />
chronisch-entzündlichen Erkrankungen. Aufgrund der hohen Kosten der<br />
biotechnologisch produzierten Arzneimittel kann eine Mengenausweitung<br />
bei diesen Medikamenten die Krankenkassen vor große finanzielle Herausforderungen<br />
stellen. Wie bereits erwähnt, müssten sich in diesem<br />
Indikationsbereich die Morbi-RSA-Zuweisungen möglicherweise noch<br />
stärker an der Behandlungsnotwendigkeit orientieren, um stark „negative<br />
Deckungsbeiträge“ zu vermeiden, wenn für die jeweiligen Versicherten<br />
sehr teure Therapieoptionen von Nutzen sind. Zudem ist der Sicherheitsaspekt<br />
im Auge zu behalten: Neue Wirkmechanismen können auch neue<br />
unerwünschte Arzneimittelwirkungen bedeuten. Nichtsdestotrotz zeigen<br />
aktuelle Daten auch, dass an solchen innovativen Therapieprinzipien<br />
kein Weg vorbeiführt und dass Patientinnen und Patienten von diesen<br />
neuen Arzneimitteln profitieren können: Bei hochaktivem Rheuma wird<br />
beispielsweise empfohlen, direkt nach Versagen einer Methotrexat-Behandlung<br />
TNF-Blocker einzusetzen. Interessant sind die gefundenen<br />
regionalen Unterschiede in der Biologika-Versorgung mit höheren Verordnungshäufigkeiten<br />
im Osten Deutschlands. Solche Variationen sollten<br />
Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Insgesamt ist davon auszugehen,<br />
dass die Marktanteile von Biologika weiter zunehmen. Neben<br />
neuen biotechnologisch produzierten Arzneimitteln könnten demnächst<br />
auch einige sog. „small molecules“ auf den Markt kommen. Hierzu zählen<br />
z. B. Hemmstoffe von Proteinkinasen wie das in Tablettenform verfügbare<br />
Tofacitinib, welches bereits in den USA und Japan für die Rheuma-Behandlung<br />
zugelassen ist. Man darf darauf gespannt sein, wie im Rahmen<br />
der Bewertung der Zusatznutzen die neuen Produkte nach den Vorgaben<br />
des AMNOG „abschneiden“ und zu welchen Ergebnissen dann die Preisverhandlungen<br />
führen werden. Die Verhandlungsergebnisse werden sicherlich<br />
auch Auswirkungen auf den schon vorhandenen Bestandsmarkt<br />
haben.<br />
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