BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 - Presse
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ten Aspirin-Resistenz, die ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko nach sich<br />
ziehen würde, zu belegen. Meen et al. haben 2008 289 Patienten mit<br />
koronarer Herzkrankheit untersucht und fanden darunter keinen einzigen,<br />
der eine ASS-Resistenz aufwies (Meen et al., 2008). Um eine abschließende<br />
Bewertung darüber abgeben zu können, ob eine Aspirin-Resistenz<br />
tatsächlich existiert, müssen weitere Studien durchgeführt werden.<br />
Einige Hersteller bieten magensaftresistente Zubereitungen von ASS an.<br />
Diesen wird eine bessere Magenverträglichkeit zugeschrieben. Allerdings<br />
fehlen Daten aus randomisierten Studien, die belegen würden, dass solche<br />
Formulierungen das Risiko für peptische Geschwüre und Blutungen<br />
tatsächlich senken würden. Nach Fallkontroll- und Kohortenstudien ist die<br />
magensaftresistente Zubereitung nicht weniger mit unerwünschten Wirkungen<br />
verbunden als die üblichen, erheblich preiswerteren ASS-Tabletten<br />
(a-t, 2001). Die optimale Dosis von ASS ist unklar. Ein systematischer<br />
Review aus dem Jahr 2007 geht davon aus, dass Dosierungen, die höher<br />
als 75 bis 81 mg täglich liegen, keine bessere Wirksamkeit liefern, aber<br />
das Risiko für gefährliche Blutungen erhöhen (Campbell et al., 2007).<br />
81 mg am Tag ist in den USA die am häufigsten verordnete Dosierung<br />
(60%), am zweithäufigsten werden aber 325 mg täglich (35 %) verordnet<br />
(Campbell et al., 2007). In Deutschland sind Dosierungen zwischen 50 mg<br />
und 500 mg täglich zugelassen. Verfügbar sind Präparate mit 50 mg,<br />
75 mg, 100 mg, 250 mg, 300 mg und 500 mg. Von insgesamt circa 24 Mio.<br />
verkauften Packungen im Jahr 2012 entfielen 23,3 Mio. auf Tabletten zu<br />
je 100 mg, 513.800 Packungen zu je 300 mg und 147.800 Packungen zu<br />
je 50 mg (IMS, 2012).<br />
Dipyridamol<br />
Dipyridamol hemmt die Wiederaufnahme von Adenosin und wirkt somit<br />
u. a. dilatierend auf die Koronargefäße, es wirkt aber auch als Thrombozytenaggregationshemmer.<br />
Eingesetzt wird Dipyridamol in Kombination<br />
mit ASS (Aggrenox ® ). Diese Kombination wird allerdings vielfach kritisch<br />
bewertet: Ein Zusatznutzen gegenüber der Anwendung von ASS alleine<br />
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