Aus allen Quellen trinken - Gemeinsam unter einem Dach e.v.
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act as alternatives to the underprivileged local environments in order to promote desirable forms of<br />
adaptation to the larger society. Whether adolescents make use of these alternatives or become part of the<br />
youth culture of the marginal local social environment depends largely on how their families connect them to<br />
the ethnic community and to varied levels of the surrounding society.” 369<br />
In anderen Worten: Junge Menschen werden zu ‚Problemkindern’, wenn sie sich aus Mangel<br />
an Bindung an die Familie und an die ethnische Gemeinde und aus einer damit<br />
einhergehenden Ablehnung derselben an der ‚einheimischen’ Jugendkultur um sie herum<br />
orientieren, was insofern nachteilig ist, als diese in sozioökonomisch schwachen Gegenden -<br />
wie sie sehr häufig die Umgebung ethnischer Gemeinschaften konstituieren - eher den<br />
Charakter subversiver Subkulturen haben, die selbst aus marginalisierten Jugendlichen<br />
bestehen. 370 Dies muss laut Bankston und Zhou nicht heißen, dass die Jugendlichen keine<br />
Kontakte mehr zu anderen Gleichaltrigen mit vietnamesischem Migrationshintergrund haben.<br />
Sie stellten jedoch fest, dass verhaltensauffällige Kinder (beispielsweise durch<br />
Respektlosigkeit Älteren gegenüber, Herumhängen auf der Straße, Tabak-, Alkohol-,<br />
Cannabis-Konsum, ‚Schule-Schwänzen’) in der Regel in den USA geboren oder aus Vietnam<br />
gekommen waren, als sie jünger als 13 Jahre alt waren. Es handelte sich zumeist um in<br />
Kleidung und Auftreten an der US-Jugendsubkultur des Hip Hop 371 orientierte, in Cliquen<br />
organisierte männliche Jugendliche, die mit dreimal geringerer Wahrscheinlichkeit mit ihren<br />
Freunden Vietnamesisch sprachen als ihre ‚braven’ Altersgenossen und von der Gemeinde als<br />
„zu amerikanisiert“ 372 beschrieben wurden. 373 Für die von ihnen <strong>unter</strong>suchte Gemeinde<br />
wählten die Autoren als Indikatoren für Straffälligkeit die aufgrund von Alkohol- und<br />
sonstigem Drogenkonsum erfolgte Konfrontation mit der Polizei. Sie kamen zu dem Ergebnis,<br />
dass über 12 Prozent der in den USA geborenen oder seit der frühen Kindheit dort lebenden<br />
Jugendlichen in die Kategorie der ‚Straffälligen’ fielen, mehr als doppelt so viele wie<br />
Vietnamesen, die erst im Jugendalter in die USA gekommen waren:<br />
„The generation effect indicates that, while the majority of Vietnamese youths are adjusted well, an unignorable<br />
number of them are not as well-adjusted, and the ill-adjusted ones are, ironically, overrepresented in the second<br />
generation.” 374<br />
369<br />
Bankston und Zhou 1998: 211. Hervorhebungen nachträglich durch die Autorin.<br />
370<br />
Vgl. ebenda: 215.<br />
371<br />
Während der Hip Hop sich in den letzten Jahren zu <strong>einem</strong> Mainstream-Phänomen entwickelt hat, deren<br />
Gefolgs- und Hörerschaft zu <strong>einem</strong> großen Teil der weißen Mittelklasse entspringt, handelte es sich während der<br />
Zeit der Studie Bankstons und Zhous (1993) tatsächlich um eine subkulturelle Bewegung hauptsächlich<br />
afroamerikanischer Jugendlicher.<br />
372<br />
Bankston und Zhou 1998: 201.<br />
373<br />
Vgl. ebenda: 188-202.<br />
374<br />
Ebenda: 194.<br />
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