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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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84<br />

und korrosionsrelevanten Elemente N und S wurden in geringem Ausmaß (34 bzw.<br />

47 %) in den Presssaft überführt. Dagegen wurden <strong>für</strong> K und Cl hohe Massenflüsse<br />

in den Presssaft erreicht mit 78 % bzw. 84 %, dies kann durch die höhere Mobilität<br />

dieser Nährstoffe in <strong>der</strong> Pflanze erklärt werden. Die Auswaschung von Chlor und<br />

Kalium trägt wesentlich zur Verringerung <strong>der</strong> Korrosionsgefahr und Verbesserung<br />

des Ascheerweichungsverhaltens bei.<br />

Trockenmasse<br />

Rohasche<br />

Stickstoff<br />

Schwefel<br />

Kalium<br />

Magnesium<br />

Calcium<br />

Chlor<br />

0 20 40 60 80 100%<br />

Massenfluss in den Presskuchen<br />

Massenfluss in den Presssaft<br />

Abb. 1: Mittelwerte <strong>der</strong> Massenflüsse von Trockenmasse, Rohasche, N, S, K, Mg,<br />

Ca und Cl in Presskuchen und Presssaft<br />

Die Qualität des Brennstoffes wird maßgeblich beeinflusst durch den Gehalt an<br />

Mineralstoffen. Im Mittel aller Standorte konnte vor allem <strong>der</strong> Chlor- und Kaliumgehalt<br />

in <strong>der</strong> Trockenmasse (TM) deutlich gesenkt werden. Der Presskuchen enthielt 73 %<br />

weniger Kalium in <strong>der</strong> TM und 80 % weniger Chlor als die Silage. Es wurden Gehalte<br />

von 0.29 % K und 0,07 % Cl d. TM im Presskuchen erreicht. Magnesium und<br />

Schwefel konnten im Brennstoff um 48 % bzw. 33 % reduziert werden. Die Gehalte<br />

im Brennstoff lagen hier bei 0.12 bzw. 0.10 % d. TM. Nur geringe Reduktionen<br />

erfolgten <strong>für</strong> Ca und N mit 21 % bzw. 18 %, sodass die N-Gehalte im Presskuchen<br />

bei 1.27 % d. TM lagen. Die Ascherweichungstemperatur konnte, vor allem durch die<br />

Auswaschung des Kaliums, von 1085 °C <strong>für</strong> die Silage auf 1186 °C <strong>für</strong> den<br />

Presskuchen erhöht werden. Der Brennwert konnte von 18,7 auf 19,0 MJ kg -1 TM<br />

leicht gesteigert werden. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die hydrothermale<br />

Konditionierung und anschließende mechanische Separierung zu einer deutlichen<br />

Reduktion <strong>der</strong> Konzentration einiger schädlicher Elemente im Brennstoff führt und<br />

damit eine Verbesserung <strong>der</strong> Qualität des Brennstoffes ermöglicht.<br />

Literatur<br />

Friedl A., E. Padouvas, H. Rotter, K. Varmuza 2005: Prediction of heating values of biomass fuel from<br />

elemental composition. Analytica Chimica Acta 544:191-198.<br />

Hartmann, H. 2009: Brennstoffzusammensetzung und -eigenschaften In: Kaltschmitt, M., Hartmann,<br />

H., Hofbauer, H. (eds.) Energie aus Biomasse: Grundlagen, Techniken und Verfahren. Springer-<br />

Verlag, Berlin, 333-374.<br />

Obernberger, I., T. Brunner, G. Bärnthaler 2006: Chemical properties of solid biofuels – significance<br />

and impact. Biomass and Bioenergy 30:973-982.

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