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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 274 (2011)<br />

Energiebilanzierung <strong>der</strong> Biogasproduktion<br />

unter den Anbaubedingungen Schleswig-Holsteins<br />

Sandra Claus 1 , Babette Wienforth 2 , Klaus Sieling 2 , Henning Kage 2 , Friedhelm<br />

Taube 1 und Antje Herrmann 1<br />

1 Institut <strong>für</strong> Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Abteilung Grünland und Futterbau/Ökologischer<br />

Landbau, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; 2 Institut <strong>für</strong> Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung,<br />

Abteilung Acker- und Pflanzenbau, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. E-Mail: sclaus@email.unikiel.de<br />

Einleitung<br />

Die Biogas-Produktion in Schleswig-Holstein basiert hauptsächlich auf Co-Fermentation<br />

von Mais und Gülle und zeigt einen Trend zur Errichtung von größeren Anlagen,<br />

woraus längere Transportwege <strong>für</strong> Gärsubstrate und Gärreste folgen und die<br />

Energie- und Treibhausgasbilanzen negativ beeinflusst werden. Für Energiebilanzen<br />

zur Biogasproduktion in Norddeutschland liegen bislang nur wenige Daten vor, die<br />

zudem meist auf Literaturdaten basieren. Ziel dieser Studie war es daher, eine<br />

Energiebilanzierung <strong>für</strong> die Biogasproduktion aus Energiepflanzen, basierend auf<br />

den Daten eines 2-jährigen Feldversuchs in zwei typischen Landschaftsräumen<br />

Schleswig-Holsteins (Geest, Hügelland), durchzuführen und zu bewerten.<br />

Material und Methoden<br />

Untersucht wurde <strong>der</strong> Einfluss unterschiedlicher Fruchtfolgen (Mais-Monokultur,<br />

Mais-Weizen-Gras, Dauergrünland), N-Düngemengen und -formen (Mineraldünger<br />

KAS, Gärrest, Gülle). Die Inputberechnungen basieren auf folgenden<br />

Grundannahmen: Feldgröße (20 ha), Hof-Feld Entfernung (8 km). Bei <strong>der</strong> Erstellung<br />

<strong>der</strong> Energiebilanz ist nach Hülsbergen et al. (2001) nur <strong>der</strong> direkte und indirekte Input<br />

berücksichtigt worden. Für die Konversion sind folgende Annahmen getroffen<br />

worden: 500 kWh KWK-Anlage, elektrische Effizienz von 40 %, thermische Effizienz<br />

von 41,5 %, Eigenwärmebedarf 20 % <strong>der</strong> produzierten Wärme, Eigenenergiebedarf<br />

7,5 % <strong>der</strong> produzierten Elektrizität. Die Analyse <strong>der</strong> Beziehung zwischen N-Input und<br />

Energieinput bzw. -output erfolgte mittels <strong>der</strong> Prozedur NLIN des Statistikprogrammpaketes<br />

SAS Version 9.2 (SAS Institute, Cary, NC).<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Der Nettoenergiegewinn variiert zwischen 75 und 122 GJ ha -1 in Abhängigkeit von<br />

Fruchtfolge, Standort und Stickstoffdüngerart. Der Anbau von Maismonokultur<br />

resultiert in einem höheren Nettoenergiegewinn als eine Mais-Fruchtfolge (Mais-<br />

Weizen-Weidelgras) o<strong>der</strong> Grünland. Gärreste weisen stets eine günstigere Energiebilanz<br />

auf als Mineraldünger. Ableitend aus diesen Ergebnissen wird in einem<br />

nächsten Schritt unter Berücksichtigung <strong>der</strong> N2O Emissionen eine Treibhausgasbilanz<br />

erstellt, um Rückschlüsse auf das CO2-Min<strong>der</strong>ungspotential <strong>der</strong> untersuchten<br />

Fruchtfolgen und Düngerarten zu ziehen.<br />

Literatur<br />

Hülsbergen K., Feil B., Biermann S., Rathke G., Kalk W., Diepenbrock W. 2001: A<br />

method of energy balancing in crop production and its application in a long term<br />

fertilizer trial. Agriculture, Ecosystems and Environment 86:303-321.

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