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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: <strong>23</strong>4–<strong>23</strong>5 (2011)<br />

Verbesserung <strong>der</strong> N-Effizienz und Verringerung von<br />

Umweltbeeinflussungen organischer Dünger<br />

durch die gezielte Anwendung von Nitrifikationsinhibitoren<br />

Michael Fuchs, Carola Schuster und Thomas Kreuter<br />

SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, Landwirtschaftliche Anwendungsforschung Cunnersdorf. Email:<br />

Michael.Fuchs@skwp.de<br />

Einleitung<br />

Gülle, Gärrückstände und an<strong>der</strong>e organische Dünger sind eine wichtige Nährstoffquelle<br />

zur Sicherung hoher Erträge und zur Verbesserung <strong>der</strong> Bodenfruchtbarkeit.<br />

Der Stickstoff in diesen Düngern liegt in unterschiedlicher Menge und Bindungsform<br />

vor.<br />

Die N-Effizienz, ausgedrückt als Mineraldüngeräquivalent (MDÄ) wird wesentlich<br />

durch das Verlustpotential im Zeitraum von <strong>der</strong> Düngerausbringung bis zur<br />

Pflanzenaufnahme bestimmt. Bei sehr früher Ausbringung (ausgangs Winter/zeitiges<br />

Frühjahr) von Wirtschaftsdüngern mit einem überwiegenden Ammonium-N-Anteil<br />

bzw. leicht umsetzbaren organisch gebundenen Stickstoff (u. a. Gülle, Gärreste)<br />

überwiegt das Verlustpotential infolge <strong>der</strong> Nitrifikation durch Nitratverlagerung und<br />

Denitrifikation (u. a. Lachgas) bei meist nur geringer Nährstoffaufnahme durch die<br />

Pflanzen. Bei späteren Ausbringungsterminen dominieren auf Grund höherer<br />

Temperaturen die Ammoniakemissionen. Es ist deshalb nahe liegend, frühe<br />

Ausbringungstermine zu nutzen, um Ammoniakemissionen so gering als möglich zu<br />

halten. Beson<strong>der</strong>s unter diesen Bedingungen kann durch die Zugabe von<br />

Nitrifikationsinhibitoren das Verlustpotential aus <strong>der</strong> Nitratform erheblich reduziert<br />

werden. Nach Schmidhalter et al. (2011) ist dies insbeson<strong>der</strong>e <strong>für</strong> Kulturen mit einer<br />

spät einsetzenden N-Aufnahme wie Mais bedeutsam.<br />

Material und Methoden<br />

Im Versuchszeitraum 2003-2010 wurden 16 Feldversuche in Wintergetreide, 11 in<br />

Körnermais und 13 in Silomais durchgeführt. Die Anlage <strong>der</strong> Parzellenversuche<br />

erfolgte als randomisierte Blockanlagen mit 4 Wie<strong>der</strong>holungen an verschiedenen<br />

Standorten. In Abhängigkeit vom N-Gehalt wurden 30-50 m³ ha -1 als Rin<strong>der</strong>- o<strong>der</strong><br />

Schweinegülle bzw. als Gärrest ausgebracht. Die Mengen orientierten sich am<br />

Pflanzenbedarf und entsprachen im Mittel 120-180 kg ha -1 im Anwendungsjahr<br />

anrechenbaren Stickstoff. Die Gülleausbringung erfolgte nach Auslaufen <strong>der</strong><br />

Sperrfrist unter Einhaltung <strong>der</strong> Vorgaben <strong>der</strong> Düngeverordnung zu einem<br />

frühestmöglichen Termin (Februar bis April) im Getreide mit Schleppschlauch, zu<br />

Mais teilweise auch über Injektion. Die Ausbringung des Nitrifikationsinhibitors<br />

erfolgte mittels Parzellenspritze unmittelbar vor <strong>der</strong> Gülleapplikation. Die Dosierung<br />

richtete sich nach dem Anwendungszeitpunkt sowie <strong>der</strong> Kultur und lag bei dem<br />

Handelsprodukt PIADIN ® (Wirkstoffkombination 1H-1,2,4-Triazol/3-Methylpyrazol)<br />

zwischen 5 und 8 l ha -1 . Die höheren Mengen kamen bei früher Gülleausbringung zur<br />

Anwendung, die niedrigeren bei späterer Applikation. Ebenfalls wurden in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Kultur bei Mais höhere Aufwandmengen als bei Wintergetreide<br />

angewendet. Zusätzliche mineralische N-Gaben wurden nicht verabreicht.

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