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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 110–111 (2011)<br />

Modellierung <strong>der</strong> Bestandestemperaturen von Winterweizen<br />

Dorothee Neukam, Ulf Böttcher und Henning Kage<br />

Institut <strong>für</strong> Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, CAU Kiel. E-Mail: neukam@pflanzenbau.uni-kiel.de<br />

Einleitung<br />

Gelingt eine valide Abschätzung <strong>der</strong> aktuellen Transpirationsrate eines Pflanzenbestandes,<br />

so lassen sich daraus unter Berücksichtigung <strong>der</strong> potenziellen Transpirationsrate<br />

Aussagen über möglichen Trockenstress <strong>der</strong> Pflanzen, die aktuell pflanzenverfügbare<br />

Wassermenge im Boden und eine mögliche Einschränkung des<br />

Ertragspotenzial am Standort ableiten.<br />

Die Messung <strong>der</strong> Bestandestemperatur mittels Infrarotthermometer zusammen mit<br />

mikrometeorologischen Messgrößen kann genutzt werden, diese Größen in ihrer<br />

zeitlichen und räumlichen Variabilität abzuschätzen. Um aus dieser Information<br />

Rückschlüsse auf den Bodenwasserhaushalt zu ziehen und Abschätzungen <strong>für</strong> die<br />

Zukunft treffen zu können, soll <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Bestandestemperatur und damit die<br />

aktuelle Transpirationsrate innerhalb eines gekoppelten Bodenwasser- und Pflanzenwachstumsmodells<br />

in Stundenschritten simuliert werden.<br />

Material und Methoden<br />

Zur Entwicklung und Parametrisierung des Modells wurde 2010/11 in <strong>der</strong><br />

Rollhausanlage des Versuchsgutes Hohenschulen (Schleswig-Holstein) ein<br />

Parzellenversuch (einfaktorielle Blockanlage, 4 Wie<strong>der</strong>holungen, Bewässerung ab<br />

Anfang April, Sorte Dekan) mit 3 Bewässerungsstufen angelegt: keine Bewässerung<br />

(W0), Bewässerung bis 80 % nFK (W1) und Bewässerung bis 100 % nFK (W2). Von<br />

Anfang Mai bis Mitte Juli wurden in je einer Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> drei Varianten an 7<br />

Terminen Tagesgänge (5 bis 18 Uhr) von stomatärer Leitfähigkeit (LI 6400, Licor)<br />

und Blattwasserpotenzial (Scholan<strong>der</strong>-Bombe, Soilmoisture) erhoben. An jeweils 4<br />

Blättern aus dem Beprobungsstreifen <strong>der</strong> Parzellen wurde unmittelbar nach <strong>der</strong><br />

Gaswechselmessung das Blattwasserpotenzial erhoben. Aus den gemittelten<br />

stomatären Leitfähigkeiten wurde jeweils <strong>der</strong> stomatäre Wi<strong>der</strong>stand berechnet.<br />

Darüber hinaus wurden mikrometeorologische Messgrößen (Nettostrahlung, Luftfeuchte,<br />

Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit) erfasst. Wöchentlich und zu den<br />

Gaswechselmessterminen wurden Bodenwassergehalte in 5 Schichten bis 110 cm<br />

Tiefe mit TDR gemessen. Darüber hinaus erfolgten wöchentliche Messungen von<br />

GAI (LAI2000) und Bestandeshöhe.<br />

Im Modell wird die Bestandestemperatur aus <strong>der</strong> Penman-Monteith-Gleichung<br />

berechnet, die die Wasserabgabe des Bestandes als „Big Leaf“ an die Atmosphäre<br />

beschreibt. Neben mikrometeorologischen Einflussgrößen ist hier <strong>der</strong><br />

Stomatawi<strong>der</strong>stand als Pflanzenparameter entscheidend. Gleichzeitig wird über das<br />

Potenzialkonzept mit dem Blattwasserpotenzial als Pflanzenparameter die<br />

Wasseraufnahme berechnet. Beide Prozesse werden über einen angenommenen<br />

Zusammenhang zwischen diesen Pflanzenparametern gekoppelt und schließlich<br />

iterativ gelöst.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Abb. 1 zeigt exemplarisch <strong>für</strong> die noch laufenden Messungen den Verlauf <strong>der</strong> mikrometeorologischen<br />

Messgrößen am 27.06. Die ebenfalls an diesem Tag erhobenen

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