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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 252–253 (2011)<br />

Ertragsverhalten und Qualität<br />

von mediterranen und mitteleuropäischen Weizensorten<br />

unter verschiedenen klimatischen Bedingungen<br />

Osman Erekul 1 , Ines Bräsemann 2 , Klaus-Peter Götz 2 und Helmut Herzog 2<br />

1 Men<strong>der</strong>es-Universtät, Aydin, Türkei; 2 Humboldt-Universität zu Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische<br />

Fakultät, FG Pflanzenbau <strong>der</strong> Tropen & Subtropen. E-Mail: helmut.herzog@agrar.hu-berlin.de<br />

Einleitung<br />

Weizenanbau im mediterranen Klima leidet häufig unter hohen Temperaturen und<br />

Trockenheit am Ende <strong>der</strong> Anbausaison. Dies trifft beson<strong>der</strong>s <strong>für</strong> die Türkei zu, in <strong>der</strong><br />

vermutlich entsprechend angepasste Sorten zu finden sind, die aber aufgrund<br />

fehlen<strong>der</strong> Qualitätsstandards <strong>für</strong> Brotweizen nicht klassifiziert sind. Die Produktion in<br />

Mitteleuropa wird in Zukunft auch mit höheren Temperaturen und weniger bzw.<br />

unregelmäßigeren Nie<strong>der</strong>schlägen konfrontiert sein. Daher wurden die<br />

Ertragsstruktur sowie verschiedene Qualitätsparameter von 2 mediterranen und 2<br />

mitteleuropäischen Sorten in beiden Klimata untersucht.<br />

Material und Methoden<br />

In 2-jährigen Feldversuchen wurden 2 mediterrane, nicht klassifizierte Weizensorten<br />

(cvs. Golia und Gönen), die in <strong>der</strong> Türkei weit verbreitet sind, und 2 mitteleuropäische<br />

Sorten (cvs. Monsun und Taifun A- bzw. E-Standard) jeweils nahe Aydin<br />

(West-Türkei, 38°N, 28°O) auf einem alluvialen schluffigen Lehm vom 14. Dez. bzw.<br />

29. Nov. bis 4. bzw. 9. Juni (171d in 2006/2007; 192d in 2007/8) und in einem<br />

Feldversuch in Berlin (53°N,13°O) auf einem eiszeitlichen Geschiebe (Luvisol, lehmiger<br />

Sand) vom 25. März bis 29. Juli 2010 (125d mit nur 160 mm Nie<strong>der</strong>schlag)<br />

angebaut.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Der Ertrag (Tab. 1A) zeigte in Aydin eine deutliche Überlegenheit <strong>der</strong> Sorte Golia,<br />

welche in einer Anbausaison signifikant bzw. in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en tendenziell besser als<br />

Gönen abschnitt, wobei letztere sich als ähnlich gut bzw. erheblich besser als<br />

Monsun erwies. Taifun erbrachte in beiden Jahren eindeutig die geringsten Erträge.<br />

In Berlin verhielten sich Golia und Monsun ertraglich ähnlich gut, aber eindeutig<br />

besser als Taifun und Gönen, so dass hinsichtlich des Ertrages eine deutliche<br />

Interaktion zwischen Sorten und Orten bestand.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Ertragsstruktur waren die mittleren Ährendichten in den beiden<br />

Jahren in Aydin als auch im Verhältnis zu Berlin unterschiedlich (517, 490, und 455<br />

Ä/m 2 ), wobei die höheren Werte in Aydin mit kühleren Temperaturen und geringeren<br />

Tageslängen gegen Ende <strong>der</strong> vegetativen Phase zu erklären wären. Die Ährendichten<br />

<strong>der</strong> Sorten unterschieden sich in Aydin beträchtlich, wobei Golia die höchste<br />

Anzahl (530 Ä/m²), Taifun die niedrigste (476) und die beiden übrigen mittlere Werte<br />

aufwiesen. In Berlin dagegen zeigten Golia bzw. Monsun hohe und Gönen bzw.<br />

Taifun eindeutig niedrigere Ährendichten.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Körner/Ähre ließ generell keine signifikanten Sortenunterschiede<br />

erkennen, war jedoch in Aydin, vermutlich aufgrund höherer Temperaturen während<br />

<strong>der</strong> generativen Phase, beträchtlich niedriger als in Berlin (19.7, 19.3, und 30.8).

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