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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 37–38 (2011)<br />

N-Verlustwege und N-Verlustpotentiale unterschiedlicher<br />

N-Düngerformen und Möglichkeiten <strong>der</strong> Beeinflussung<br />

Carola Schuster, Thomas Kreuter und Michael Fuchs<br />

SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, Landwirtschaftliche Anwendungsforschung Cunnersdorf. E-<br />

Mail: Carola.Schuster@skwp.de<br />

Einleitung<br />

Die For<strong>der</strong>ung nach einer ertragsstabilen, effizienten und umweltgerechten<br />

N-Düngung besteht in zunehmendem Maß. In diesem Zusammenhang erwächst<br />

auch immer wie<strong>der</strong> die Frage nach <strong>der</strong> Wirkung unterschiedlicher N-Formen und<br />

<strong>der</strong>en Umwelteffekten vor allem hinsichtlich Lachgas- und Ammoniak-Emissionen<br />

sowie Nitrat-Auswaschung. Modellversuchsergebnisse liefern Kenntnisse zu den<br />

prinzipiellen N-Verlustpotentialen einzelner N-Formen. Ihre Relevanz <strong>für</strong> den praktischen<br />

Einsatz wird jedoch unterschiedlich beurteilt. Möglichkeiten <strong>der</strong> Verlustmin<strong>der</strong>ung<br />

bestehen durch den gezielten Einsatz von Inhibitoren.<br />

Material und Methoden<br />

In Labormodelluntersuchungen wurden NH3-Emissionen im geschlossenen System<br />

nach Applikation von 50 mg Harnstoff auf Boden (= 30 g trocken) durch Auffangen in<br />

einer Säurefalle erfasst.<br />

In Gefäßversuchen (7 kg Boden trocken) wurden einheitlich 0,6 g N gedüngt.<br />

Gasförmige N-Verluste wurden weitgehend ausgeschlossen. 21 Tage nach <strong>der</strong><br />

Düngung wurde ein Starkregen (≈ 25 mm) auf wassergesättigten Boden simuliert.<br />

Die Nitrat-N-Menge im Perkolat, Ertrag und N-Entzug zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Ernte wurden<br />

bestimmt.<br />

In einem Dauerparzellenfeldversuch (sandiger Lehm; BZ ≈ 50; 9,0 °C; 622 mm)<br />

wurden 2002 bis 2010 unterschiedliche Kulturen angebaut. Die N-Düngung (Höhe,<br />

Teilung) erfolgte jeweils fruchtartspezifisch entsprechend Bedarf mit Harnstoff und<br />

KAS. Ertrag, N-Entzug und N-Effizienz wurden ermittelt.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

In Labormodelluntersuchungen zur Beurteilung unterschiedlicher Faktoren<br />

hinsichtlich ihres Effektes auf die Höhe von NH3-Emissionen nach Applikation von<br />

Harnstoff werden leicht sehr hohe Dünger-N-Verluste von 50 % und mehr erfasst.<br />

Dagegen liegen bei Messungen in Feldversuchen die NH3-Emissionen unter realen<br />

mitteleuropäischen Bedingungen in <strong>der</strong> Regel deutlich unter 10 % (Khalil et al. 2009).<br />

Lachgasemissionen werden meist unter Freilandbedingungen gemessen. Aus<br />

einer umfangreichen Auswertung verschiedener Studien haben Stehfest und<br />

Bouwman (2006) mittlere Verluste von 0,96 bzw. 1,12 kg ha -1 <strong>für</strong> Harnstoff und<br />

Ammoniumnitrat abgeleitet. Bei harnstoff- und ammoniumbasierten Düngern können<br />

diese durch Nitrifikationsinhibitoren (NI) um 50 % und mehr gemin<strong>der</strong>t werden.<br />

Ergebnisse aus drei Gefäßversuchen verdeutlichen das Nitratverlustpotential,<br />

welches bis zu 47 % des applizierten Dünger-N ausmachte (Tab. 1). Ebenso eindeutig<br />

sind die Reduktion <strong>der</strong> Auswaschungsverluste (42-58 %) sowie die Erhöhung<br />

von N-Entzug (8-36 %) und Ertrag (14-24 %) bei <strong>der</strong> Kombination Harnstoff + NI. Für<br />

KAS + NI sind diese Effekte in <strong>der</strong> Regel nicht signifikant.

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