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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 91–92 (2011)<br />

Ertragsbildung und N-Bedarf von GPS-Getreide<br />

an einem Lehmstandort Schleswig-Holsteins<br />

Achim Seidel, Andreas Pacholski, Klaus Sieling und Henning Kage<br />

Institut <strong>für</strong> Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Abteilung Acker- und Pflanzenbau, Universität Kiel. E-<br />

Mail: seidel@pflanzenbau.uni-kiel.de<br />

Einleitung<br />

Der Anbau von Feldfrüchten zur Erzeugung von Biogasgärsubstraten hat in den<br />

letzten Jahren bedeutend zugenommen. So erreichte die Anbaufläche im Jahr 2010<br />

in Deutschland einen Umfang von 650.000 ha (FNR 2010). Mais ist bisher die<br />

bedeutendste Kulturpflanze zur Vergärung in deutschen Biogasanlagen, mit einem<br />

Massenanteil von 48 % des Gärsubstrates aus Energiepflanzen. Als Alternative dazu<br />

sollte <strong>der</strong> Anbau von Wintergetreide zur GPS-Nutzung unter norddeutschen<br />

Verhältnissen untersucht werden, da dieses auch beträchtliches Ertragspotential in<br />

Schleswig-Holstein aufweist, aber bisher lediglich mit einem Massenanteil von 6 % in<br />

Biogasanlagen eingesetzt wird (Weiland 2009). Als Zielgröße sollte ein möglichst<br />

hoher Biomasseertrag erreicht werden.<br />

Material und Methoden<br />

Um die Ertragsbildung und die optimale N-Versorgung <strong>für</strong> GPS-Getreide zu<br />

untersuchen, wurde auf dem Versuchsgut Hohenschulen <strong>der</strong> Christian-Albrechts-<br />

Universität zu Kiel ein dreijähriger Feldversuch von 2008 bis 2010 durchgeführt.<br />

Hierbei handelt es sich um einen schweren Lehmstandort des östlichen Hügellandes<br />

mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 8,8 °C und einem durchschnittlichen<br />

Jahresnie<strong>der</strong>schlag von 760 mm. Es wurden die Biomasse betonten<br />

Sorten „Mulan“ und „Winnetou“ <strong>für</strong> Winterweizen, „Inpetto“ und „Amato“ <strong>für</strong><br />

Wintertriticale und „Balistic“ (nur 2008), „Palazzo“ (2009 und 2010) und „Amato“ <strong>für</strong><br />

Winterroggen verwendet. Die N-Düngung wurde in Stufen von 0, 80, 160 und 240 kg<br />

N ha -1 (KAS) vorgenommen. Die Varianten wurden vierfach wie<strong>der</strong>holt.<br />

Destruktive Biomassebeprobungen fanden zu den in <strong>der</strong> Praxis relevanten<br />

Erntezeitpunkten zum Ende des Ährenschiebens (EC 59), Mitte <strong>der</strong> Milchreife (EC<br />

75) und zur Teigreife (EC 85) statt. Die Pflanzen wurden fraktioniert in Blatt, Stängel<br />

und Ähren. Die Oberflächen <strong>der</strong> drei Fraktionen wurden mit einem<br />

Blattflächenscanner (LI-COR, Nebraska, USA) bestimmt. Nicht-destruktiv wurde die<br />

Blattfläche mit einem LAI 2000 (LI-COR, Nebraska, USA) gemessen. Um<br />

Unterschiede bei den Erträgen erklären zu können, wurden Extinktionskoeffizienten<br />

und Lichtnutzungseffizienzen (LUE) berechnet. Bodenproben zur Nmin-Untersuchung<br />

wurden im Frühjahr, nach <strong>der</strong> Ernte und vor <strong>der</strong> Saat durchgeführt. Zur Ermittlung<br />

von ökonomisch optimalen N-Düngungshöhen wurde ein Preis von 0,70 € (kg N) -1<br />

und ein Substratpreis von 90 € (t TS) -1 angenommen. Aus einer quadratischen<br />

Gleichung <strong>der</strong> Form Y = a + bx + cx 2 wurde <strong>der</strong> maximale N-kostenfreie Erlös<br />

ermittelt.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Zur Teigreife wurden bei einer Düngung mit 160 kg N ha -1 folgende Erträge ermittelt:<br />

Im Jahr 2008 wurden <strong>für</strong> Roggen, Triticale und Weizen <strong>23</strong>,8 t ha -1 , <strong>23</strong>,1 t ha -1 und<br />

<strong>23</strong>,1 t ha -1 gemessen. Im Jahr 2009 wurden 20,0 t ha -1 , 21,6 t ha -1 und 17,8 t ha -1<br />

ermittelt und im letzten Versuchsjahr 21,6 t ha -1 , 21,5 t ha -1 und 17,5 t ha -1 . Dabei

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