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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: <strong>23</strong>2 (2011)<br />

Spezifisch gebundener NH4 + -N im Unterboden:<br />

Sein Beitrag zur N-Versorgung <strong>der</strong> Pflanze<br />

Patrick Beuters und Heinrich W. Scherer<br />

INRES-Pflanzenernährung, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. E-Mail: pbeuters@unibonn.de<br />

Einleitung<br />

Während bekannt ist, dass in Oberböden im Laufe <strong>der</strong> Vegetationsperiode Mengen<br />

an spezifisch gebundenem NH4 + freigesetzt werden können, die <strong>für</strong> die N-Versorgung<br />

<strong>der</strong> Pflanze eine nicht zu unterschätzende Bedeutung haben, liegen <strong>der</strong>artige<br />

Untersuchungen <strong>für</strong> Unterböden kaum vor. In den durchgeführten Untersuchungen<br />

sollte deshalb überprüft werden, welche Mengen dieser N-Fraktion im<br />

Unterboden freigesetzt werden und ob die Mobilisierung vom Wurzelsystem (homorhiz,<br />

allorhiz) beeinflusst wird. Des Weiteren wurde untersucht, ob sich Wurmgänge<br />

im Vergleich zum bulk soil im Gehalt an spezifisch gebundenem NH4 + unterscheiden.<br />

Material und Methoden<br />

Von März bis September 2010 wurden alle 4 Wochen Bodenproben aus den Tiefen<br />

0-45 cm, 47-75 cm und 75-105 cm gezogen und auf ihre Gehalte an spez. geb. NH4 +<br />

untersucht. Die Flächen unterschieden sich sowohl in <strong>der</strong> Vorfrucht (Luzerne, Rohrschwingel)<br />

als auch in <strong>der</strong> gefolgten Hauptfrucht (Weizen, Futtermalve). Zur Erfassung<br />

des Gehaltes an spez. geb. NH4 + in Regenwurmgängen wurde die optisch<br />

erkennbare dunkle Auskleidung aus den Gängen heraus präpariert.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die Mobilisierung des spez. geb. NH4 + scheint vom Wurzelsystem <strong>der</strong> Pflanzen abzuhängen<br />

(Abb.1). Wie erste Untersuchungen zeigen, ist sie bei homorhizem Wurzelsystem<br />

stärker ausgeprägt als bei allorhizem. Homogen verteilte Wurzeln för<strong>der</strong>n somit<br />

die Mobilisierung gering verfügbarer Nährstoffe.<br />

Abb. 1: Dynamik von spezifisch gebundenem NH4 + -N während <strong>der</strong> Vegetationszeit bei<br />

Weizen (A) und Futtermalve (B) in 3 Bodentiefestufen nach 3-jährigem Luzerneanbau.<br />

Auf einer Fläche, bei <strong>der</strong> Weizen nach Rohrschwingel angebaut wurde, konnten in<br />

den Wurmgängen in den Tiefen 0-45 cm und 45-75 cm annähernd doppelt so hohe<br />

Gehalte an spez. geb. NH4 + nachgewiesen werden wie im bulk soil. Diese höheren<br />

Gehalte sind wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Regenwurmgänge mit<br />

verdautem organischen Material ausgekleidet sind, das nach dessen Mineralisierung<br />

NH4 + -Ionen <strong>für</strong> die spezifische Bindung in Tonmineralzwischenschichten liefert.

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