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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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98<br />

~ 3 cm die höchsten Überlebensraten (~ 80 bis > 90 %) aufwiesen und Zuckerrüben<br />

mit größeren Rübendurchmessern unzureichend winterhart waren (ÜR 6-43 %).<br />

Maximaler Rübendurchmesser (mm)<br />

80 Median<br />

Mittel<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Juni_letal Juni_vital August_vital<br />

Abb. 1: Boxplot maximaler Rübendurchmesser<br />

letaler und vitaler<br />

Zuckerrüben gesät im Juni und August<br />

2010 am Versuchsstandort Kiel.<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

Aussaat April<br />

Aussaat Juni<br />

Aussaat August<br />

15.11.10 29.11.10 13.12.10<br />

Datum<br />

27.12.10 10.01.11<br />

Temperatur (°C)<br />

Abb. 2: Temperatur im Rübenkopf bei unterschiedlichem<br />

Aussaattermin gemessen in <strong>der</strong><br />

Bestandesdichte 246 tsd. Pfl. ha -1 im Winter<br />

2010/2011 am Versuchsstandort Kiel.<br />

Während sämtliche untersuchten Zuckerrüben mit max. Rübendurchmessern von<br />

1,5 bis ~ 2 cm den Winter überlebten, waren im Bereich 2 bis 5 cm max. Rübendurchmesser<br />

sowohl vitale als auch letale Zuckerrüben vorhanden (Abb. 1). Dies<br />

deutet darauf hin, dass in diesem Größenbereich die Frosthärte deutlich abnimmt<br />

und Rüben mit max. Durchmessern > 5 cm stark frostanfällig sind.<br />

Neben geringen Rübendurchmessern zeichneten sich die im August gedrillten<br />

Zuckerrüben im Vergleich zu früher gesäten Zuckerrüben durch beson<strong>der</strong>s niedrige<br />

Scheitelhöhen von etwa 1,5 bis 3 cm aus, was die hohen Überlebensraten jedoch<br />

nicht erklären konnte. So stellte sich bei den Messungen <strong>der</strong> Temperaturen im<br />

Rübenkopf heraus, dass die August-gesäten Zuckerrüben ein Absinken <strong>der</strong><br />

Temperatur des pflanzlichen Gewebes auf bis < -4,5 °C tolerierten, während die im<br />

April und Juni gedrillten Zuckerrüben ein weniger starkes Absinken <strong>der</strong> Temperatur<br />

im Rübenkopf auf -1,5 bis knapp -2 °C zu einem Großteil nicht überlebten (Abb. 2).<br />

Insgesamt bestätigten die Feldversuche das Vorhandensein einer Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Winterhärte vom max. Rübendurchmesser. Dabei sind Zuckerrüben mit kleinen<br />

Durchmessern offenbar nicht durch einen flacheren Sitz im Boden (niedrige<br />

Scheitelhöhe) gegen ein zu tiefes Absinken <strong>der</strong> Temperatur des Pflanzengewebes<br />

geschützt, son<strong>der</strong>n scheinen dieses im Gegensatz zu Zuckerrüben mit zu großem<br />

Durchmesser zu tolerieren. In einem weiteren Versuchsjahr 2011/2012 sowie<br />

weiteren Arbeiten <strong>der</strong> Abteilung Physiologie des IfZ wird versucht, die Mechanismen<br />

<strong>der</strong> Winterhärte von Zuckerrüben zu erfassen.<br />

Literatur<br />

Hoffmann, C., B. Märlän<strong>der</strong>, J.-M. Greef, F. Höppner, L. Hüther 2008: Bioenergie aus Zuckerrüben –<br />

Schosser geben Gas! Zuckerrübe 57(6):320-3<strong>23</strong>.<br />

Kluge-Severin S., C. Hoffmann 2009: Bessere Lichtnutzung durch Winterrüben! Zuckerrübe 58:79-81.<br />

Kockelmann, A., U. Meyer 2006: Seed production and quality. In: Sugar beet. Draycott, A.P. (ed.)<br />

Oxford, UK, Blackwell Publishing, 89-113.

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