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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 217 (2011)<br />

Gärprodukte aus <strong>der</strong> Biogaserzeugung:<br />

Einfluss auf die Meso- und Makrofauna eines schluffigen<br />

Sandbodens<br />

Gabriela Bermejo 1 , Stefanie Krück 1 , Frank Ellmer 1 und Liliane Rueß 2<br />

1 Fachgebiet Acker- und Pflanzenbau, Humboldt-Universität zu Berlin; 2 Fachgebiet Ökologie, Institut<br />

<strong>für</strong> Biologie, Humboldt-Universität zu Berlin. E-Mail: gabriela.bermejo@agrar.hu-berlin.de<br />

Einleitung<br />

Mit dieser Untersuchung wird ein Überblick über den Einfluss von festen und flüssigen Gärprodukten<br />

auf zwei dominante Vertreter <strong>der</strong> Bodenfauna gegeben. Als Bioindikatoren <strong>für</strong> den<br />

Bodenstatus wurden Enchytraeiden und Regenwürmer untersucht.<br />

Material und Methoden<br />

Zur Bewertung <strong>der</strong> Auswirkung fester und flüssiger Gärprodukte aus <strong>der</strong> Biogasproduktion<br />

auf die Populationsdichte von Regenwürmern und Enchytraeiden wurden diese mit<br />

konventionellen organischen Düngemitteln und einer unbehandelten Kontrolle auf einer<br />

Braunerde - Fahlerde verglichen. Die ausgebrachten Dünger unterschieden sich in ihren<br />

stofflichen Parametern deutlich. Einen Monat nach <strong>der</strong> Düngung wurde eine Beprobung<br />

eines definierten Bodenvolumens vorgenommen, um die Regenwurm- und<br />

Enchytraeidenpopulationen zu bestimmen (ISO <strong>23</strong>611-1:2006; ISO <strong>23</strong>611-3:2007).<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Flüssige Gärprodukte zeigten eine negative Auswirkung auf die Populationsdichte <strong>der</strong><br />

Enchytraeiden (Abb. 1-B). Dies dürfte auf den geringeren TS-Gehalt und den höheren NH4 + -<br />

N Gehalt im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en organischen Düngern (Gärprodukt fest, Gülle und<br />

Stallmist) zurückzuführen sein. Die Ergebnisse entsprachen nicht den Erwartungen, da<br />

entgegen verschiedener Untersuchungen eine höhere Abundanz <strong>der</strong> Regenwürmer in<br />

Düngemitteln mit einem höheren Gehalt an organischer Substanz und einem erhöhten C/N-<br />

Verhältnis (Aira et al., 2006) gefunden wurden (Abb. 1-A). Tendenziell zeigte sich bei <strong>der</strong><br />

Applikation flüssiger Gärprodukte eine antagonistische Verteilung von Regenwürmern und<br />

Enchytraeiden. Diese negative Interaktion wurde bereits von mehreren Autoren festgestellt.<br />

A<br />

Abb. 1: Abundanz von Regenwürmern und Dichte von Enchytraeiden (Individuen m -2 ) 1<br />

Monat nach Ausbringung verschiedener organischer Düngestoffe im Vergleich zur<br />

unbehandelten Kontrolle. Mittelwerte und Standardabweichung. Tukey Test α: 0,05 %. Keine<br />

Signifikanz. GP: Gärprodukt<br />

Literatur<br />

Aira, M., Monroy, F., Domínguez, J. 2006: C to N ratio strongly affects population structure of Eisenia<br />

fetida in vermicomposting systems. European Journal of Soil Biology 43: S127-S131.<br />

B

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