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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 101–102 (2011)<br />

Anpassung <strong>der</strong> Pflanzenmorphologie in Beständen<br />

Katrin Kahlen, Dirk Wiechers und Hartmut Stützel<br />

Institut <strong>für</strong> Biologische Produktionssysteme, Leibniz Universität Hannover. E-Mail: kahlen@gem.unihannover.de<br />

Einleitung<br />

Pflanzen verfügen über eine Vielzahl von Mechanismen, um sich an lokale Umweltbedingungen<br />

anpassen zu können. Mo<strong>der</strong>ne Produktionssysteme sind oftmals von<br />

einer relativ hohen Pflanzendichte und einer heterogenen Verteilung <strong>der</strong> Pflanzen in<br />

Reihen geprägt. Diese induzieren zusätzliche morphologische Anpassungsreaktionen<br />

auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> individuellen Organe, wie zum Beispiel eine verstärkte<br />

Streckung <strong>der</strong> Internodien und auch eine Blattbewegung aus dem Schatten heraus<br />

ins Licht. Die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet <strong>der</strong> funktionell-strukturellen<br />

Modellierung ermöglichen es, Interaktionen zwischen Morphologie und Physiologie<br />

auf <strong>der</strong> Ebene des Bestandes besser verstehen zu können. Das Ziel dieses Beitrags<br />

war es daher, basierend auf funktionell-strukturellen Modellen Anpassungen <strong>der</strong><br />

Pflanzenmorphologie in Beständen zu analysieren und zu diskutieren.<br />

Material und Methoden<br />

Es wurden drei Versuche mit Gurkenpflanzen (Cucumis sativus L. cv. Aramon) in<br />

den Gewächshäusern des Instituts <strong>für</strong> Biologische Produktionssysteme <strong>der</strong> Leibniz<br />

Universität Hannover durchgeführt. Alle Versuche waren zweifaktoriell mit drei<br />

Wie<strong>der</strong>holungen. Die Faktoren waren Pflanzdichte (1 und 2 Pflanzen m -2 ) und Verteilung<br />

<strong>der</strong> Pflanzen im Raum (Reihenbestand und isometrischer Bestand). Die Pflanzen<br />

wurden senkrecht aufgeleitet bis zu einer Höhe von 2 m. In den sechs Wochen<br />

nach Pflanzung wurde die dreidimensionale Pflanzenarchitektur von je drei Pflanzen<br />

pro Parzelle mittels Digitalisierung wöchentlich erfasst. Es wurde ein dynamisches<br />

Temperatursummen basiertes Modell, das die Pflanzenarchitektur ohne Konkurrenzeinflüsse<br />

durch Nachbarpflanzen realistisch darstellt, mit einem Lichtmodel kombiniert.<br />

Das gekoppelte Model bestimmt Lichtquantität und -qualität auf Organebene.<br />

Darüber hinaus wurden lichtabhängige Wirkungsfunktionen <strong>für</strong> horizontale Blattbewegung<br />

und Internodienstreckung aufgestellt, parametrisiert und in das funktionellstrukturelle<br />

Modell integriert. Alternativ wurde <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Lichtqualitätssignale<br />

auf die Internodienstreckung über die Blattflächen geschätzt. Simulationsläufe mit<br />

und ohne Anpassung <strong>der</strong> Morphologie wurden mit den in den Versuchen gemessenen<br />

globalen Strahlungsdaten und den etablierten Standraumformen als<br />

Modellinput durchgeführt.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die Simulationen zeigten realistische Darstellungen <strong>der</strong> Blattorientierungen <strong>für</strong> alle<br />

Kombinationen <strong>der</strong> Bestandesdichte und Standraumform. Aus den alternativen Simulationen<br />

mit und ohne Anpassung <strong>der</strong> Pflanzenmorphologie ließ sich zudem ableiten,<br />

dass die Blattbewegung auch auf Bestandesebene zu einer Erhöhung <strong>der</strong> aufgenommenen<br />

Strahlung führt.<br />

Das Lichtquantität-sensitive Submodell simulierte Trends <strong>für</strong> finale Internodienlängen<br />

entlang <strong>der</strong> Sprossachse, die mit den gemessenen Trends übereinstimmten.<br />

Allerdings wurden generell die Längen an den höheren Rängen unterschätzt. Die<br />

Schätzungen <strong>der</strong> Längen, die sowohl lokale Lichtquantität als auch Lichtqualität

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