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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 130–133 (2011)<br />

Erstellung und Optimierung von Anbaukonzepten <strong>für</strong> die<br />

Biogasproduktion in Baden-Württemberg<br />

Karin Wünsch<br />

Institut <strong>für</strong> Kulturpflanzenwissenschaften, Universität Hohenheim, Stuttgart. E-mail: karin.wuensch<br />

@uni-hohenheim.de<br />

Einleitung<br />

Die Nutzung erneuerbarer Energien zur Strom-, Wärme- und Kraftstofferzeugung soll<br />

auf Bundes- und Landesebene weiter ausgebaut werden. Einen Beitrag zur<br />

energetischen Verwertung von Biomasse leisten Biogasanlagen mit Co-Fermentation<br />

von Energiepflanzen und nachgeschalteten Blockheizkraftwerken. Die Anzahl <strong>der</strong><br />

Biogasanlagen nimmt in Deutschland jährlich zu. Derzeit sind rund 6 000 Anlagen mit<br />

einer installierten Leistung von knapp 2 300 MWel in Betrieb, wovon sich über zwei<br />

Drittel in Süddeutschland befinden (BMU 2010). Die Flächen, die <strong>für</strong> die Produktion<br />

von pflanzlichem Biogassubstrat zur Verfügung stehen, sind dagegen begrenzt, da<br />

auch noch Nahrungs- und Futtermittel angebaut werden. Um auch in Zukunft eine<br />

steigende Anzahl von Biogasanlagen ausreichend mit geeignetem Substrat zu<br />

versorgen, unter Beibehaltung <strong>der</strong> Nahrungs- und Futtermittelproduktion, bedarf es<br />

einer verän<strong>der</strong>ten bzw. optimierten Konzeption <strong>der</strong> Anbausysteme. Die Biomasse<br />

soll energetisch optimal und ressourcenschonend produziert werden, wobei eine<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Nutzpflanzendiversität durch Erweiterung des Energiepflanzensortiments<br />

wünschenswert ist. Gleichzeitig ist es wichtig, hohe Biomasseerträge zu<br />

erzielen, da das Methanertragspotential mit steigendem Trockenmasseertrag<br />

zunimmt (Böhmel 2009). Im Rahmen eines Teilprojekts des Projekts „Zukunftsoffensive<br />

IV – Bioenergieforschungsplattform Baden-Württemberg“ des Ministeriums<br />

<strong>für</strong> Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg wurden<br />

diese Aspekte untersucht. Hierbei standen die folgenden Versuchsfragen im<br />

Vor<strong>der</strong>grund:<br />

- Welche Kulturarten eignen sich zur Bereitstellung von Biomasse <strong>für</strong> die<br />

Biogasproduktion unter spezifischen Standortbedingungen in Baden-Württemberg?<br />

- Welches Produktionssystem ermöglicht einen ertragreichen Anbau von Energiepflanzen<br />

bei gleichzeitig möglichst geringem Input an Betriebsmittel und Energie?<br />

- Kann die Produktivität „neuer“ Energiepflanzen durch die standortspezifische<br />

Erweiterung von Anbauhinweisen noch verbessert werden? Ist es möglich, diese<br />

Energiepflanzen auch in die Fruchtfolge zu integrieren?<br />

- Lassen sich die Erkenntnisse <strong>der</strong> Versuche in die landwirtschaftliche Praxis<br />

umsetzen und welche Vorzüge ergeben sich da<strong>für</strong> <strong>für</strong> einen Bioenergiebetrieb?<br />

Material und Methoden<br />

Auf den Versuchsstationen Unterer Lindenhof (Vorland <strong>der</strong> Schwäbischen Alb,<br />

8,5 °C Jahrestemperatur, 887 mm Jahresnie<strong>der</strong>schlag im langjährigen Mittel) und<br />

Oberer Lindenhof (Albhochfläche, 6,9 °C Jahrestemperatur, 938 mm Jahresnie<strong>der</strong>schlag<br />

im langjährigen Mittel) <strong>der</strong> Universität Hohenheim wurden zu diesen Fragestellungen<br />

in den Vegetationsperioden 2006/07 bis 2009/10 vier Feldversuche<br />

durchgeführt. In einem Kulturartenversuch (V1) wurden neun Kulturarten (Mais früh,<br />

Mais spät, Topinambur, Sudangras, Sommerweizen, Wintertriticale, Weidelgras,<br />

Kleegras und Sonnenblume) bei variierter Stickstoffversorgung (ungedüngt, 50 %

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