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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 159 (2011)<br />

Einfluss des Saattermins auf die Ertragsbildung<br />

von Linien-, Hybrid- und Zwerghybridsorten bei Raps<br />

Carola Pekrun, Andreas Weimer, Stefan Schierstein und Sabine Hubert<br />

Institut <strong>für</strong> Angewandte Forschung, Abteilung Agrarwirtschaft, Hochschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Umwelt<br />

Nürtingen-Geislingen. E-Mail: carola.pekrun@hfwu.de<br />

Problemstellung<br />

Ein häufig warmer Herbst und spät einsetzende Winter machen es in <strong>der</strong> jüngeren<br />

Vergangenheit oft nötig, dass bei Winterraps im Herbst Einkürzungsmaßnahmen<br />

vorgenommen werden müssen. Es stellt sich die Frage, inwiefern unter den<br />

Witterungsbedingungen Süddeutschlands die Empfehlungen <strong>für</strong> den optimalen<br />

Aussaattermin bei Raps nach hinten verschoben werden müssen. Insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Saat von Hybrid- und Zwerghybriden müsste eine spätere Aussaat möglich und<br />

sinnvoll sein.<br />

Um dies zu überprüfen, wurde in den Jahren 2007/08 sowie 2008/09 an drei<br />

Standorten in Süddeutschland (Tachenhausen südlich von Stuttgart, Biberach in<br />

Oberschwaben, Gründl nördlich von Freising) Versuche mit sechs Rapssorten durchgeführt.<br />

Hierbei wurden je zwei Linien-, zwei Hybrid- und zwei Zwerghybridsorten<br />

getestet. Die Aussaat erfolgte jeweils zum ortsüblich optimalen Saattermin sowie ca.<br />

14 Tage vorher und nachher. Die Saatstärke betrug in allen Parzellen und bei allen<br />

Saatterminen 40 keimfähige Körner m -2 . Düngung und Pflanzenschutz wurden an die<br />

Saattermine angepasst.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Durch den Saattermin wurde die Vegetationskegelhöhe vor Winter eindeutig<br />

beeinflusst. Bei Frühsaat war er mit 20,7 cm im Mittel über alle Versuche doppelt so<br />

hoch wie bei Spätsaat (10,0 cm). Die Wurzelhalsdicke korrelierte positiv mit <strong>der</strong><br />

Vegetationskegelhöhe. Erhöhte Auswinterung trat dagegen je nach Standort<br />

unterschiedlich auf und betraf entwe<strong>der</strong> die Normal- o<strong>der</strong> die Spätsaat.<br />

Die Sorten wiesen die zu erwartenden Unterschiede in <strong>der</strong> Vegetationskegelhöhe<br />

auf. Bei den Liniensorten wurden mit 16,5 cm Vegetationskegelhöhe signifikant<br />

höhere Pflanzen vor Winter festgestellt als bei den Hybrid- (14,8 cm) und Zwerghybridsorten<br />

(13,8 cm). Allerdings bestanden keine Unterschiede in <strong>der</strong> Auswinterung<br />

zwischen den Sortentypen. Ertraglich schnitten im Mittel über alle Standorte<br />

und beide Jahre die Liniensorte Vision, die Hybridsorte „PR 46 W09“ sowie die<br />

Halbzwerghybride „PR 45 D03“ beson<strong>der</strong>s gut ab.<br />

An keinem <strong>der</strong> Standorte konnte eine allgemein höhere Spätsaatverträglichkeit <strong>der</strong><br />

Hybriden und Zwerghybriden festgestellt werden. Zwar ergaben die Zwerghybriden in<br />

Tachenhausen bei Spätsaat einen beson<strong>der</strong>s hohen Ertrag. Jedoch war dies nicht<br />

bei den geprüften Hybridsorten <strong>der</strong> Fall. In Biberach und in Gründl führte Spätsaat<br />

bei allen Sortentypen zu deutlich geringeren Erträgen. In Biberach lag die<br />

Ertragsreduktion bei 10 dt ha -1 , so dass aus diesen Versuchen keine generelle<br />

Spätsaatverträglichkeit und allgemein höhere Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Hybriden und<br />

Zwerghybriden herausgelesen werden kann.

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