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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 26 (2011)<br />

Vorfruchtwirkungen von Winterweizen, Körnermais, Körnererbse<br />

und Winterraps auf Zuckerrüben<br />

Anna Jacobs und Heinz-Josef Koch<br />

Institut <strong>für</strong> Zuckerrübenforschung, Göttingen. E-mail: jacobs@ifz-goettingen.de<br />

Einleitung<br />

Fruchtfolgeeffekte beruhen insbeson<strong>der</strong>e auf direkten Wirkungen einer Frucht auf die<br />

unmittelbare Folgefrucht. Durch positive Wechselwirkungen werden Krankheits- und<br />

Schädlingsbefall verhin<strong>der</strong>t bzw. verringert und Nährstoffflüsse optimiert. Ziel <strong>der</strong><br />

Arbeit war es, Vorfruchtwirkungen in Wechselwirkung mit <strong>der</strong> N-Versorgung auf den<br />

Zuckerrüben-Frischmasse- und den Bereinigten Zuckerertrag zu untersuchen.<br />

Material und Methoden<br />

Im Systemversuch Fruchtfolge (Harste bei Göttingen) wurden 2008-2010 Winterweizen,<br />

Körnermais und Körnererbse als Vorfrüchte vor Zuckerrüben geprüft.<br />

Bodenbearbeitung, Zwischenfruchtanbau und N-Düngung wurden systemspezifisch<br />

angepasst. Als zweiter Versuchsfaktor wurde im Jahr 2008 die N-Düngung in den<br />

Abstufungen 0, 60, 120 und 180 kg N ha -1 variiert. In unmittelbarer Nachbarschaft<br />

wurden 2009-2010 die Vorfruchtwirkungen von Winterraps und Winterweizen auf<br />

Zuckerrübenerträge einer nematodentoleranten Sorte verglichen. Hierbei wurde als<br />

zweiter Versuchsfaktor die N-Düngung mit 0, 80, 120 und 160 kg N ha -1 gestaffelt.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Im Mittel über die Jahre 2008-2010 ergaben sich im Frischmasseertrag signifikante<br />

Min<strong>der</strong>erträge nach <strong>der</strong> Vorfrucht Körnermais (84 t ha -1 ) gegenüber <strong>der</strong> Vorfrucht<br />

Körnererbse (91 t ha -1 ). Dieses Ergebnis spiegelte sich ebenfalls im Bereinigten<br />

Zuckerertrag, war hier jedoch nicht statistisch abgesichert. Im N-Optimierungsversuch<br />

(2008) reagierten nur die Zuckerrüben <strong>der</strong> Körnermais-Vorfruchtvariante mit<br />

signifikanten Min<strong>der</strong>erträgen auf das Absenken <strong>der</strong> N-Gabe auf 0 kg ha -1 .<br />

Möglicherweise wurde die N-Nachlieferung aus dem Boden durch N-Immobilisierung<br />

in Folge des hohen Maisstrohaufkommens gehemmt. Jedoch führte auch die höchste<br />

N-Gabe in <strong>der</strong> Körnermais-Vorfruchtvariante nicht zu eindeutiger Ertragsgleichheit<br />

gegenüber den übrigen Vorfrüchten, so dass ein vermin<strong>der</strong>tes N-Angebot den<br />

verringerten Frischmasseertrag nicht vollständig erklären konnte. Weitere mögliche<br />

Gründe könnten <strong>der</strong> fehlende Zwischenfruchtanbau, ungünstige physikalische<br />

Bodenbedingungen sowie ein erhöhter Pilzinfektionsdruck durch die Maisrückstände<br />

im Boden sein.<br />

Winterraps als Vorfrucht von Zuckerrüben (2009-2010) führte zu einem tendenziell<br />

höheren Frischmasse- und Bereinigten Zuckerertrag im Vergleich zu <strong>der</strong> Winterweizen-Vorfruchtvariante<br />

bei einer N-Gabe von 0 kg ha -1 . Bei "optimaler" Düngung<br />

von 80 kg N ha -1 unterschieden sich die Erträge zwischen den beiden Vorfruchtvarianten<br />

jedoch nicht. Möglicherweise kann bereits eine Düngung von<br />

< 80 kg N ha -1 nach <strong>der</strong> Vorfrucht Winterraps zu Zuckerrüben-Höchsterträgen führen.<br />

Weitere mehrjährige Untersuchungen sollten vorfruchtbedingte Effekte, wie Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Bodenstruktur und Befallsrisiko durch Krankheiten und Schädlinge,<br />

sowie die Treffgenauigkeit des Nmin-Sollwertkonzeptes zur Ermittlung <strong>der</strong> optimalen<br />

Zuckerrübendüngung in Abhängigkeit <strong>der</strong> Vorfrucht fokussieren.

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