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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 157 (2011)<br />

Einfluss von Saattermin und Saatstärke<br />

auf die Ertragsbildung von vier Wintergerstensorten<br />

Carola Pekrun 1 , Sabine Hubert 1 , Günter Stemann 2 und Bernhard C. Schäfer 2<br />

1 Institut <strong>für</strong> Angewandte Forschung, Abteilung Agrarwirtschaft, Hochschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Umwelt<br />

Nürtingen-Geislingen; 2 Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest. E-Mail:<br />

carola.pekrun@hfwu.de<br />

Problemstellung<br />

In <strong>der</strong> praktischen Landwirtschaft besteht die Tendenz, Wintergetreide möglichst früh<br />

zu säen, um Saatgut einzusparen und um günstige Bodenverhältnisse zu nutzen.<br />

Zudem erhofft man sich von einer früheren Saat höhere Erträge. Zunehmend sind<br />

jedoch warme Witterungsbedingungen im Herbst festzustellen. Bei Wintergerste<br />

führen diese zu verstärktem Schädlings- und Krankheitsbefall. Vielfach muss ein<br />

Insektizid im Herbst appliziert werden bzw. muss ein Schutz über entsprechend<br />

gebeiztes Saatgut erfolgen. Darüber hinaus führen hohe Herbsttemperaturen bei früh<br />

gesäten Beständen zu einer übermäßigen Vorwinterentwicklung. Es stellt sich<br />

deshalb die Frage, ob <strong>der</strong> ortsüblich optimale Aussaattermin tendenziell eher nach<br />

hinten verschoben ist.<br />

Um zu überprüfen, welche Wirkung <strong>der</strong> Aussaattermin auf die Ertragsbildung <strong>der</strong><br />

Wintergerste besitzt, wurden in den Jahren 2008/09 sowie 2009/10 auf dem<br />

Versuchsbetrieb Merklingsen <strong>der</strong> Fachhochschule Südwestfalen in Soest sowie auf<br />

dem Versuchsbetrieb Tachenhausen <strong>der</strong> Hochschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Umwelt<br />

Nürtingen-Geislingen jeweils ein dreifaktorieller Feldversuch angelegt, bei dem<br />

Saatzeit, Saatstärke und Sorte getestet wurden. Es wurden jeweils Gelbmosaikvirusresistente<br />

Sorten angebaut.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Der Kornertrag wies keine Unterschiede zwischen den Saatterminen auf. Tendenziell<br />

führte die zum ortsüblichen Zeitpunkt gesäte Gerste (<strong>23</strong>. bzw. 24. September) zu den<br />

höchsten Kornerträgen. In keinem Fall führte Frühsaat zu höheren Erträgen.<br />

Symptome einer virusbedingten Gelbverzwergung traten allerdings in keiner <strong>der</strong><br />

Varianten auf, so dass früh gesäte Bestände hierdurch nicht beeinträchtigt waren.<br />

Eine Wechselwirkung zwischen Saatzeit und Saatstärke bestand nicht. Die<br />

Saatstärke von 150 Körnern m -2 war stets zu niedrig, auch bei früher Saat. Sie führte<br />

zu signifikant geringeren Erträgen als die Saatstärken 225 und 300 Körner m -2<br />

(Tachenhausen). In Merklingsen war jeweils ein Ertragsanstieg von <strong>der</strong> niedrigsten<br />

(150 Körner m -2 ) zur mittleren (250 Körner m -2 ) und von <strong>der</strong> mittleren zur höchsten<br />

Saatstärke (350 Körner m -2 ) festzustellen.<br />

Die Hybridgerste Zzoom erzielte in allen Kombinationen und an beiden Standorten<br />

die höchsten Kornerträge. Die Liniensorte Leibniz erreichte allerdings 2010 ähnlich<br />

hohe Erträge wie Zzoom. Bei allen vier Sorten war eine beachtliche Fähigkeit zur<br />

Anpassung an die jeweiligen Wachstumsbedingungen festzustellen. Über die<br />

unterschiedliche Ausprägung <strong>der</strong> Ertragskomponenten reagierten die Bestände<br />

flexibel. Die Kornqualitätsparameter variierten Jahr- und Standort-abhängig<br />

unterschiedlich.

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