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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: <strong>23</strong>7 (2011)<br />

Einfluss von Calcium und pH-Wert<br />

auf die pflanzenverfügbaren Nährstoffe (EUF) –<br />

Konzept und erste Ergebnisse<br />

Holger Lemme und Heinz-Josef Koch<br />

Institut <strong>für</strong> Zuckerrübenforschung, Göttingen. E-Mail: koch@ifz-goettingen.de<br />

Einleitung<br />

Die Kalkung des Bodens kann durch Anhebung des pH-Wertes und Zufuhr von<br />

Calcium (Ca) wesentlichen Einfluss auf die Pflanzenverfügbarkeit zahlreicher<br />

Nährstoffe haben. In <strong>der</strong> vorliegenden Studie soll <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Konzentration <strong>der</strong><br />

Ca ++ -Ionen und des pH-Wertes auf die pflanzenverfügbaren Gehalte <strong>der</strong> Nährstoffe<br />

N, P, K, Mg, S, und B in Labor- und Feldversuchen untersucht werden. Weiterführendes<br />

Ziel des Projektes ist es, die Düngeempfehlung auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong><br />

Bodenuntersuchung mittels Elektro-Ultra-Filtration insbeson<strong>der</strong>e auf Standorten mit<br />

niedriger Ca-Versorgung zu optimieren. Der hier vorgestellte Vorversuch soll den<br />

Einfluss steigen<strong>der</strong> Mengen an Kalk und in seiner Wirkung vergleichbaren Stoffen<br />

auf das Wachstum von Zuckerrüben klären.<br />

Material und Methoden<br />

Es wurden Konzentrationsreihen <strong>für</strong> die Zuschlagsstoffe Branntkalk (CaO), β-<br />

Halbhydrat (β CaSO4 * 0,5 H2O) und Natronlauge (NaOH) durch Einmischen in<br />

jeweils 950 g Boden (Ut3, Standort Dransfeld/Göttingen) angelegt. Die CaO-Mengen<br />

wurden in 14 Stufen entsprechend einer Feldausbringung von 0 bis 15 t ha -1<br />

gestaffelt. Die Zuschlagmengen von CaSO4 und NaOH waren äquivalent zur Ca-<br />

Zugabe bzw. pH-Anhebung <strong>der</strong> CaO-Variante bemessen. In jeweils 3 Wie<strong>der</strong>holungen<br />

wurden 10 Zuckerrübenpillen (Theresa KWS) je Topf ausgelegt und nach<br />

dem Auflaufen auf 5 Pflanzen vereinzelt. Der Wassergehalt des Bodens wurde bei<br />

ca. pF 2 konstant gehalten. Nach einer Versuchsdauer von 10 Wochen wurden die<br />

gesamten Zuckerrübenpflanzen geerntet und getrocknet. Der pH-Wert und die elektrische<br />

Leitfähigkeit des Bodens wurden sowohl nach dem Mischen des Bodens zu<br />

Versuchsbeginn als auch nach <strong>der</strong> Ernte gemessen.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die elektr. Leitfähigkeit zeigte zu Versuchsbeginn einen Anstieg mit steigen<strong>der</strong><br />

Konzentration an Zuschlagstoffen, wobei dieser <strong>für</strong> CaO am schwächsten, <strong>für</strong> NaOH<br />

am steilsten verlief. Der Anstieg des pH-Wertes mit zunehmen<strong>der</strong> Konzentration<br />

verlief in <strong>der</strong> CaO-Variante flach, in <strong>der</strong> NaOH-Variante dagegen steil. In <strong>der</strong><br />

Gipsvariante blieb <strong>der</strong> pH-Wert wie erwartet konstant. Die pH- und Leitfähigkeitswerte<br />

zu Versuchsbeginn und -ende unterschieden sich nicht wesentlich. Der<br />

Pflanzenertrag in den Kalk- und Gipsvarianten war signifikant (p≤0,05) höher als in<br />

den NaOH-Varianten. Diese erlitten bei einer NaOH-Gabe von mehr als 5.500 kg ha -1<br />

Kalkäquivalenten einen Totalausfall. Ursächlich da<strong>für</strong> kann die Extraktion von<br />

Huminsäuren und die Zerstörung des Ton-Humus-Komplexes sowie des Bodengefüges<br />

in Folge <strong>der</strong> steigenden Konzentration <strong>der</strong> Lauge sein. In den Kalkkonzentrationsreihen<br />

war im Pflanzenwachstum ein Optimum bei ca. 5.500 kg ha -1<br />

ersichtlich. Mit Hilfe <strong>der</strong> gewonnenen Daten wurde die verträgliche Menge an<br />

Zuschlagstoffen <strong>für</strong> den nachfolgenden Hauptversuch abgeschätzt.

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