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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 259 (2011)<br />

Einfluss <strong>der</strong> Saatgutbeizung auf Dormanz bei Winterraps<br />

Joel Kuon, Ernst Albrecht Weber, Sabine Gruber und Wilhelm Claupein<br />

Universität Hohenheim, Institut <strong>für</strong> Kulturpflanzenwissenschaften, Stuttgart. E-Mail: Ernst.Albrecht.<br />

Weber@uni-hohenheim.de<br />

Einleitung<br />

Immer wie<strong>der</strong> berichten Landwirte von unbefriedigenden Feldaufgängen bei Raps<br />

(Brassica napus L.) trotz hoher Keimfähigkeit des Saatguts. Rapssamen können<br />

unter bestimmten Umweltbedingungen eine Samenruhe (sekundäre Dormanz)<br />

ausbilden. Die Neigung zu sekundärer Dormanz ist genotypisch bedingt, wird aber<br />

ebenso durch exogene Faktoren beeinflusst. Beizmittel könnten somit durchaus Einfluss<br />

auf die Dormanz von gesäten Rapssamen nehmen und den Feldaufgang<br />

beeinflussen. In einem Laborversuch wurde <strong>der</strong> Einfluss gängiger Rapsbeizmittel auf<br />

die Dormanzausbildung verschiedener Winterrapssorten geprüft.<br />

Material und Methoden<br />

Untersucht wurden die Sorten Smart, Express, Lilian, Charly und Ladoga aus <strong>der</strong><br />

Ernte 2010. Als Beizmittel wurden Elado und Chinook als fertige Beizen sowie<br />

Dimethomorph (DMM) und DMM+Metconazol (MCZ) eingesetzt. Die Dormanz wurde<br />

nach Weber et al. (2010) bestimmt. Die Beizmittel wurden <strong>der</strong> PEG-Lösung während<br />

<strong>der</strong> künstlichen Dormanzinduktion in <strong>der</strong> doppelten vom Hersteller <strong>für</strong> die Beizung<br />

empfohlenen Konzentration zugesetzt.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die Beizmittel beeinflussten die Dormanz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Sorte unterschiedlich.<br />

Während die Dormanzwerte <strong>der</strong> Sorte Smart bei DMM+MCZ-Behandlung<br />

im Vergleich zur Kontrolle um 2/3 sanken, erhöhte dieses Beizgemisch die Dormanz<br />

<strong>der</strong> gering dormanten Sorten Express und Charly signifikant (Tab. 1). DMM führte bei<br />

Smart zu einer signifikanten Abnahme <strong>der</strong> Dormanz, jedoch zu keinen signifikanten<br />

Effekten bei an<strong>der</strong>en Sorten. Die in <strong>der</strong> Praxis beobachteten geringen Feldaufgänge<br />

sind nicht eindeutig einer verän<strong>der</strong>ten Dormanzinduktion als Effekt von Beizmitteln<br />

zuzuschreiben, möglicherweise aber einer Dormanzinduktion per se. Die Wechselwirkungen<br />

von Beizmittel und Sorte lassen <strong>der</strong>zeit keine generellen Aussagen zu.<br />

Tab. 1: Dormanz (% dormante Samen) in Abhängigkeit von Rapssorte und Behandlung<br />

mit verschiedenen Beizen (Varianten mit gleichen Buchstaben unterscheiden<br />

sich nicht signifikant voneinan<strong>der</strong> (α=0,05, t-Test).<br />

Beize/Sorte Smart Express Lilian Charly Ladoga<br />

Dormanz in %<br />

Kontrolle 61,1 j 2,0 a 28,5 cdefg 0,8 a 25,1 cdef<br />

Chinook 52,8 ij 2,0 a 38,4 gh 1,1 a 31,2 efgh<br />

DMM 42,7 hi 2,2 a 18,5 c 2,6 a 33,8 fgh<br />

Elado 55,5 j 1,6 a 24,8 cdef 0,8 a 29,6 defg<br />

DMM+MCZ 20,1 cd 8,8 b 22,1 cde 8,5 b 29,0 defg<br />

Literatur<br />

Weber, E.A., K. Frick, S. Gruber, W. Claupein 2010: Research and development towards a laboratory<br />

method for testing the genotypic predisposition of oilseed rape (Brassica napus L.) to secondary<br />

dormancy. Seed Science & Technology 38:298-310.

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