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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 33–34 (2011)<br />

N-Umsatz im Boden nach Applikation verschiedener N-Dünger<br />

im Ökologischen Freilandgemüseanbau<br />

Hauke Heuwinkel 1 , Johannes Kreppold 2 , Urs Schmidhalter 1 und Thomas Ebertse<strong>der</strong> 2<br />

1 TU München, Lehrstuhl <strong>für</strong> Pflanzenernährung, Freising; 2 Hochschule Weihenstephan-Triesdorf,<br />

Fakultät Land- und Ernährungswirtschaft, Freising. E-Mail: hau1heu@aol.com<br />

Einleitung<br />

Aufgrund <strong>der</strong> hohen Ansprüche vieler Gemüsearten an ihre N-Versorgung besteht im<br />

Ökologischen Freilandgemüsebau ein großer Bedarf zur Optimierung <strong>der</strong> N-<br />

Düngestrategien. Auf Basis erster Ergebnisse innerhalb eines dreijährigen<br />

Forschungsprojektes zur Grünmulchdüngung im Ökologischen Freilandgemüsebau<br />

wurde die N-Verfügbarkeit einer Grünmulchdüngung mit Weißklee zu Lauch im<br />

Vergleich zu einer Düngung mit einem organischen Handelsdünger (Maltaflor<br />

spezial ® ) und zu einer rein mineralischen Düngung (Ca(NO3)2) untersucht.<br />

Material und Methoden<br />

Auf <strong>der</strong> Versuchsstation <strong>für</strong> Ökologischen Landbau <strong>der</strong> TU München in Viehhausen<br />

bei Freising, Oberbayern, wurde dazu im Juni 2007 ein einfaktorieller Versuch in<br />

dreifacher Wie<strong>der</strong>holung mit Lauch (‚Wintergrüner’) angelegt (16 Pfl./m², 50 cm<br />

Reihenweite). Die Düngung erfolgte entsprechend <strong>der</strong> Erfahrungen aus den<br />

Vorjahren mit Maltaflor in 2 Gaben (108+69 kg N/ha) und mit Weißklee bzw. Nitrat in<br />

je drei Gaben (72+194+84 bzw. 53+53+53 kg N/ha). Die Kontrollvariante blieb<br />

ungedüngt. Untersucht wurde <strong>der</strong> N-Umsatz im Boden anhand einer zweiwöchigen<br />

Nmin-Beprobung (0-15-30 cm) und über vierwöchige In situ-Inkubationen wurzelfreien<br />

Bodens im Feld bis zur Ernte im Oktober. Eine Nitratuntersuchung in diesen Proben<br />

gab die N-Nettonitrifikation bzw. -immobilisation in engen Zeitab-schnitten wie<strong>der</strong>.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die organischen Dünger wurden im Versuchsverlauf zu 46 % (Grünmulch) und 57 %<br />

(Maltaflor) als Nitrat im Boden wie<strong>der</strong>gefunden (Tab. 1), was in etwa den Angaben<br />

von Stadler (2005) folgt. Die Nettonitrifikation in 0-15 cm Tiefe war deutlich von <strong>der</strong><br />

zugeführten, organischen N-Düngemenge und dem Abstand zur letzten Düngung<br />

beeinflusst (Abb. 1). In 15-30 cm Tiefe war dieser Effekt nicht mehr erkennbar. Das<br />

Niveau <strong>der</strong> Nettonitrifikation in <strong>der</strong> Kontrolle entsprach in etwa den 0,7 kg * d -1 * ha -1<br />

von Schrapf und Fink (2000, zitiert in Fink, 2001). In <strong>der</strong> obersten Bodenschicht<br />

wurden mit Düngung pro Tag bis zu 2,5 kg N * d -1 * ha -1 freigesetzt. Im September,<br />

wenn <strong>der</strong> N-Bedarf des Lauchs noch relativ hoch ist, erzielte nur die<br />

Grünmulchvariante noch eine erhöhte Nitratnachlieferung. Dagegen führte zu<br />

Versuchsbeginn die erste Grünmulchgabe zu einer N-Immobilisation. Trotz <strong>der</strong> sehr<br />

unterschiedlichen N-Mengen war <strong>der</strong> Nach-Ernte-Rest an Nitrat im Boden zwischen<br />

den Varianten nicht verschieden. Auch die hohe Grünmulchdüngung führte zu nicht<br />

mehr als 40 kg N * ha -1 (0-60 cm Tiefe), was aktuelleren Vorgaben <strong>für</strong> optimale Nmin-<br />

Reste nach Lauch im konventionellen Anbau entspricht (Fink, 2001), aber höher ist<br />

als oft im Ökologischen Gemüsebau gemessen wird (Laber, 2002).<br />

Im Gesamtkonzept des Ökologischen Feldgemüseanbaus kann eine Düngung mit<br />

(Klee-) Grünmulch eine Alternative zur Anwendung organischer Handelsdünger<br />

darstellen. Neben <strong>der</strong> Nutzung des Mulch-N schon im Aufwuchsjahr und <strong>der</strong>

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