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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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8<br />

Überschuss auf den landwirtschaftlichen Flächen in Höhe von 67 kg N ha -1 a -1 in<br />

Deutschland aus (Tab. 2). Die größte Stickstoffzufuhr erfolgt in Form von Mineraldünger<br />

(107 kg N ha -1 a -1 ) und Wirtschaftsdünger (52 kg N ha -1 a -1 ).<br />

Tab. 2: Flächenbilanz <strong>für</strong> Stickstoff im Jahr 2008 (BMELV 2010)<br />

Mineraldünger<br />

Flächenbilanz<br />

107<br />

Sekundärrohstoffdünger<br />

5<br />

Wirtschaftsdünger<br />

52<br />

Saat, Pflanzgut<br />

1<br />

Biol. N-Fixierung<br />

12<br />

Atm. Deposition (NOx netto)<br />

9<br />

Atm. Deposition (NH3 auf LF)<br />

15<br />

Summe Zufuhr 201<br />

Pflanzliche Marktprodukte<br />

72<br />

Futterpflanzen<br />

62<br />

Summe Abfuhren 134<br />

Bilanzüberschuss 67<br />

Mit einem Bilanzüberschuss von 103 kg N ha -1 a -1 (1,128 Mio. t N), das entspricht<br />

einem Anteil von über 50 % an den deutschen Gesamtemissionen (2,0 Mio. t N), ist<br />

die Landwirtschaft <strong>der</strong> mit Abstand wichtigste Emittent reaktiver Stickstoffverbindungen,<br />

die über verschiedene Austragspfade in die Umwelt gelangen. Emissionen aus<br />

dem Verkehr, aus Industrie und Energiegewinnung sowie in Abwässern und aus<br />

nicht landwirtschaftlichen Oberflächenabläufen tragen mit jeweils knapp 15 % zur<br />

Gesamtemissionsmenge bei (UBA 2009a). Der landwirtschaftlich bedingte Bilanzüberschuss<br />

ist regional sehr unterschiedlich. Die größten Salden verzeichnen Regionen<br />

mit hohem Tierbesatz, vor allem in Nordwestdeutschland.<br />

Emissionspfade und Umweltwirkungen reaktiver Stickstoffverbindungen<br />

Reaktive Stickstoffverbindungen können nur in begrenztem Umfang im Boden<br />

gespeichert werden. Werden sie nicht von Pflanzen aufgenommen, unterliegen sie<br />

aufgrund ihrer einfachen Transformierbarkeit und ihrer hohen Mobilität <strong>der</strong> Gefahr,<br />

auf verschiedenen Austragswegen in die Umwelt zu gelangen:<br />

- Auswaschung von Nitrat (NO3) ins Grundwasser<br />

- Austrag von Nitrat durch Erosion und Auswaschung in Oberflächengewässer<br />

- gasförmige Entbindung von Ammoniak (NH3) und Lachgas (N2O)<br />

in die Atmosphäre<br />

Die an die Hydro- und Atmosphäre verloren gehenden N-Mengen lassen sich durch<br />

Bilanzierungen <strong>der</strong> N-Flüsse auf Betriebs-, Flächen- und Stallebene sowie <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> N-Vorräte <strong>der</strong> Böden abschätzen. Gutser und Rühling (2002) ermittelten<br />

<strong>für</strong> einen integriert wirtschaftenden Gemischtbetrieb mit 0,6 GV ha -1 einen<br />

N-Verlust von 82 kg N ha -1 a -1 , <strong>der</strong> sich wie folgt zusammensetzte: N2: 27 kg N, NO3:<br />

27 kg N, NH3: 20 kg N, N2O: 8 kg N. Insgesamt ist die Datenlage zu den Verlustpfaden<br />

auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Betriebe bisher nur unzureichend.<br />

Die Nitratauswaschung ins Grundwasser führt zu Nitratanreicherungen, die die<br />

Qualität von Trinkwasser beeinträchtigen. Nitrateinträge in Oberflächengewässer<br />

führen zu <strong>der</strong>en Eutrophierung. 77 % <strong>der</strong> N-Einträge in Oberflächengewässer, die

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