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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 39–40 (2011)<br />

Alternative Stickstoff-Düngestrategien zu einer Weizen/Mais-<br />

Doppelfruchtfolge in <strong>der</strong> Nordchinesischen Tiefebene<br />

Tobias Hartmann 1 , Rudolf Schulz 1 , Torsten Müller 1 , Chen Xingping 2 und<br />

Zhang Fusuo 2<br />

1 Institut <strong>für</strong> Kulturpflanzenwissenschaften (340i),Universität Hohenheim, Stuttgart; 2 College of Resources<br />

and Environmental Sciences, China Agricultural University, Beijing. E-Mail: tobias.hartmann<br />

@uni-hohenheim.de<br />

Einleitung<br />

Die Volksrepublik China steht vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, Nahrungsmittel <strong>für</strong> eine<br />

stetig wachsende Bevölkerung zu produzieren. Zur gleichen Zeit ist es notwendig,<br />

die bestehenden natürlichen Ressourcen zu schonen, indem <strong>der</strong> zunehmenden<br />

Umweltbelastung aus Industrie und Landwirtschaft entgegengewirkt wird.<br />

In <strong>der</strong> Nordchinesischen Ebene, dem wichtigsten Anbaugebiet <strong>für</strong> Weizen und<br />

Mais in <strong>der</strong> VR China, ist <strong>der</strong> Düngemittelaufwand in den letzten 60 Jahren<br />

kontinuierlich gestiegen, während die Erträge von Weizen und Mais stagnieren o<strong>der</strong><br />

sogar rückläufig sind (China Agricultural Yearbook). In einer Weizen/Mais-Doppelfruchtfolge<br />

werden bis zu 600 kg N ha - ¹a - ¹ ausgebracht. Die N-Düngung ist ein<br />

wesentlicher Faktor <strong>für</strong> die Emission N-haltiger Treibhausgase (Yan, 2003),<br />

Nitratauswaschung und die Eutrophierung von Gewässern (Subbarao, 2006).<br />

Im Rahmen einer Deutsch-Chinesischen Kooperation werden in <strong>der</strong> Nordchinesischen<br />

Ebene alternative N-Düngesysteme mit dem Ziel untersucht, bei<br />

verringertem N-Aufwand das Ertragsniveau zu halten o<strong>der</strong> sogar zu steigern, um<br />

somit die N-Effizienz zu verbessern.<br />

Material und Methoden<br />

In einem Feldversuch (Quzhou, Hebei, VR China) werden seit 2009 acht N-<br />

Varianten in einer Weizen/Mais-Doppelfruchtfolge untersucht. Der Versuch<br />

beinhaltet zwei Kontrollvarianten (1. Nullkontolle, 2. Bäuerliche Praxis,<br />

550 kg N ha -1 a -1 ) und sechs optimierte N-Düngestrategien nach Nmin (3. Geteilte<br />

Harnstoffgabe, 4. Einmalige Harnstoffgabe, 5. ASS mit Nitrifikationshemmstoff (NI),<br />

6. AHL-Lösung, 7. Harnstoff-Depot, 8. AHL-Depot), die mit vier Wie<strong>der</strong>holungen in<br />

einem Lateinischen Rechteck angelegt sind. Der N-Aufwand <strong>für</strong> die optimierten<br />

Behandlungen richtet sich nach dem Bedarf <strong>der</strong> jeweiligen Kultur unter Abzug des<br />

mineralischen Stickstoffs zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Düngung. Die Bewirtschaftung des<br />

Feldes richtet sich in allen Aspekten, abgesehen von <strong>der</strong> N-Düngung, nach den<br />

gängigen landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen <strong>der</strong> Region, um<br />

möglichst anwendungsnahe Bedingungen zu schaffen.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Erste Ergebnisse <strong>der</strong> Versuche zeigen, dass <strong>der</strong> N-Aufwand um bis zu 60 %<br />

gegenüber <strong>der</strong> bäuerlichen Praxis ohne signifikante Auswirkungen auf den Ertrag<br />

reduziert werden kann.<br />

Die geringe N-Effizienz in <strong>der</strong> ersten Sommermaisperiode im Jahr 2009 deutet<br />

darauf hin, dass es nach kontinuierlicher Überdüngung zu einer N-Immobilisierung<br />

im Boden kommt, die während <strong>der</strong> Sommermonate mineralisiert wird und/o<strong>der</strong> dass<br />

die N-Deposition ausreicht, den Bedarf <strong>der</strong> Pflanzen zumindest teilweise zu decken.

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