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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 57–58 (2011)<br />

Kornqualität und Phenolgehalte im Weizen (Triticum astivum ssp.<br />

aestivum L.) unter dem Einfluss von N-Düngung und Sorte<br />

Bernd Honermeier, Nadine Engert, Judith Gilli, Katharina Müller und Feng Yan<br />

Institut <strong>für</strong> Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen. E-Mail:<br />

Bernd.Honermeier@agrar.uni-giessen.de<br />

Einleitung<br />

Die N-Düngung ist eine bedeutsame agronomische Maßnahme, mit <strong>der</strong> die<br />

Ertragsbildung und die Parameter <strong>der</strong> Backqualität des Weizens beeinflusst werden<br />

können. So verän<strong>der</strong>n die Höhe und die zeitliche Verteilung <strong>der</strong> N-Gaben die Trieb-<br />

und Wurzelbildung <strong>der</strong> Pflanzen und somit auch die Konkurrenzbeziehungen und<br />

das Mikroklima im Pflanzenbestand. Eine große Bedeutung hat die N-Ernährung<br />

auch <strong>für</strong> die Kornbildung (Kornzahl/Ähre, TKM) sowie <strong>für</strong> den Proteingehalt im<br />

Erntegut. Bei <strong>der</strong> Produktion von Backweizen werden daher N-Gaben appliziert, die<br />

eine gute Kornausbildung und hohe Proteingehalte ermöglichen. Wenig untersucht<br />

ist bislang, ob eine differenzierte N-Düngung auch die Gehalte an sekundären<br />

Pflanzeninhaltsstoffen, wie z. B. Phenolsäuren, denen vor allem eine antioxidative<br />

Wirkung zugesprochen wird, verän<strong>der</strong>n (Adom et al. 2005). Das Ziel <strong>der</strong><br />

durchgeführten Untersuchungen bestand deshalb darin zu klären, ob durch<br />

unterschiedliche Dosis und zeitliche Verteilung <strong>der</strong> N-Gaben auch die Gehalte an<br />

phenolischen Verbindungen im Erntegut des Weizens beeinflusst werden.<br />

Material und Methoden<br />

Untersucht wurden die Proben aus einem Feldversuch (mehrfaktorielle Blockanlage),<br />

<strong>der</strong> im Jahr 2009 in den Versuchsstationen in Gießen (schluffiger Tonboden) und in<br />

Rauischholzhausen (schluffiger Lehmboden) mit den Sorten Tommi (A-Weizen),<br />

Estevan (AGES Qualitätsgruppe 7) und Privileg (E-Weizen) durchgeführt wurde. Der<br />

Prüffaktor N-Düngung (Kalkammonsalpeter) wurde in sechs Stufen variiert: N1: 0 kg<br />

N/ha, N2: 110 kg N/ha (70+40+0), N3: 110 kg N/ha (40+0+70), N4: 110 kg N/ha<br />

(40+70+0), N5: 150 kg N/ha (70+40+40) und N6: 150 kg N/ha (40+70+70). Die<br />

zeitliche Verteilung <strong>der</strong> N-Gaben erfolgte zu Vegetationsbeginn, zu BBCH 31 (1-<br />

Knoten-Stadium) und zu BBCH 51 (Beginn Ährenschieben). Als Prüfmerkmale<br />

wurden erhoben: Ährenzahl/m 2 , Hektolitergewicht (HLG, kg/hl), Tausendkornmasse<br />

(TKM, g), Kornertrag (dt/ha), Proteingehalt (nach DUMAS, ICC Nr. 167),<br />

Sedimentationswert nach Zeleny (ICC-Standard Nr. 116), Feuchtkleber-Gehalt (ICC-<br />

Standard Nr. 137), Gluten-Index (ICC-Standard 155), Dehnungs- und<br />

Relaxationsphase des Klebers (mit Glutograph-E <strong>der</strong> Firma Braben<strong>der</strong>) und die<br />

Gesamt-Phenole (Ganzkornmehl, Folin-Ciocalteu Assay, Messung mit Spektralphotometer,<br />

Angaben in μg Gallussäureäquivalente/g). Der Parzellenversuch wurde<br />

mit vierfacher Wie<strong>der</strong>holung angelegt. Alle Daten wurden varianzanalytisch mit PIAF-<br />

STAT verrechnet.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die unterschiedliche N-Düngung bewirkte erwartungsgemäß eine deutliche<br />

Beeinflussung <strong>der</strong> Ertragsstruktur des Weizens. So führte die bestockungsbetonte N-<br />

Düngung zu einer höheren Trieb- und Ährendichte <strong>der</strong> Pflanzen, während höhere N-<br />

Gaben zum Zeitpunkt des Ährenschiebens vor allem die Kornmorphologie (höhere

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