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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 149 (2011)<br />

Das Auflauf- und Trockenstressverhalten von Rasen<br />

unter Anwendung eines Superabsorbers<br />

Benedikt Paeßens 1, 2 , Wolfgang Henle 2 , Hartmut Schnei<strong>der</strong> 2 und Wilhelm Claupein 2<br />

1 Abteilung Acker- und Pflanzenbau, Institut <strong>für</strong> Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Christian-<br />

Albrechts-Universität zu Kiel; 2 Rasen-Fachstelle, Institut <strong>für</strong> Kulturpflanzenwissenschaften, Universität<br />

Hohenheim, Stuttgart. E-Mail: paessens@pflanzenbau.uni-kiel.de<br />

Einleitung<br />

Fußball- und Golfrasen werden in Deutschland auf Rasentragschichten, die<br />

vorwiegend aus Sand bestehen und daher über eine geringe Wasserspeicherfähigkeit<br />

verfügen, angelegt. In Trockenzeiten wie sie in Deutschland zuletzt<br />

vermehrt im Frühjahr und Frühsommer aufgetreten sind, ist Bewässerung zur<br />

Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Funktionalität notwendig. Eine Möglichkeit zur Verringerung<br />

des Wasserverbrauchs ist <strong>der</strong> Einsatz von Superabsorbern, welche ein hohes<br />

Wasserspeichervermögen besitzen (Zohuriaan-Mehr und Kabiri, 2008). In zwei<br />

Versuchen wurde untersucht, wie sich ein Superabsorber (Stockosorb 500 Medium)<br />

auf das Auflauf- und Trockenstressverhalten von Rasen auswirkt.<br />

Material und Methoden<br />

In Versuch 1 zum Auflaufverhalten wurden eine Sportrasenmischung (RSM 3.1,<br />

Lolium perenne und Poa pratensis) und eine Golfrasenmischung (RSM 4.1, Agrostis<br />

stolonifera) bei einer Anwendung von 0, 50 und 100 g/m² Superabsorber ausgesät.<br />

In Versuch 2 zum Trockenstressverhalten wurde ein Rollrasen (RSM 3.1) bei<br />

Anwendungen des Superabsorbers mit 0, 15, 30 und 80 g/m² ausgelegt. Der<br />

Trockenstress wurde in diesem Versuch mit Hilfe von Folientunneln erzeugt. Bei<br />

beiden Versuchen wurde <strong>der</strong> Wassergehalt des Bodens (gravimetrisch und<br />

volumetrisch (FDR)) bestimmt. Pflanzen- und Bodenproben bis zu einer Tiefe von<br />

10 cm wurden genommen und auf ihre Wasser- und Nährstoffgehalte untersucht.<br />

Der Deckungsgrad wurde mit einer Digitalkamera erhoben und mit SigmaScan<br />

ausgewertet.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

In Versuch 1 konnte festgestellt werden, dass mit steigen<strong>der</strong> Anwendung des Superabsorbers<br />

<strong>der</strong> Narbenschluss schneller erfolgte, <strong>der</strong> Deckungsgrad um bis zu 14 %<br />

gegenüber <strong>der</strong> Kontrolle gesteigert war und die Trockenmasse um bis zu 55 % erhöht<br />

war.<br />

Der Wassergehalt des Bodens wurde in Versuch 2 bei einem Aufwand des<br />

Superabsorbers von 80 g/m² unter Trockenstressbedingungen signifikant um bis zu<br />

24,9 % gegenüber <strong>der</strong> Kontrolle erhöht. Bei beiden Versuchen konnte ein<br />

Zusammenhang von erhöhtem Superabsorberangebot und erhöhtem Gehalt an<br />

Kalium in <strong>der</strong> Pflanze und im Boden festgestellt werden. Vermutlich durch Ionenantagonismus<br />

wurden die Gehalte an zweiwertigen Kationen wie Calcium und<br />

Magnesium in <strong>der</strong> Pflanze signifikant gesenkt.<br />

Literatur<br />

Zohuriaan-Mehr, J. M., Kabiri, K. 2008: Superabsorbent Polymer Materials: A Review. Iranian Polymer<br />

Journal 17:451-454.

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