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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 275 (2011)<br />

Streifenweiser Anbau ein- und mehrjähriger Kulturpflanzen –<br />

ein nachhaltiges Energiepflanzenanbausystem<br />

Benjamin Mast, Simone Graeff-Hönninger und Wilhelm Claupein<br />

Universität Hohenheim, Institut <strong>für</strong> Kulturpflanzenwissenschaften, FG Allg. Pflanzenbau, Stuttgart. E-<br />

Mail: benjamin.mast@uni-hohenheim.de<br />

Einleitung<br />

Zur Produktion von Biogas wird bislang zu einem überwiegenden Teil Mais als<br />

ökonomisch und anbautechnisch bewährtes Substrat <strong>für</strong> die Biogasnutzung<br />

eingesetzt. Dies hat in einigen Regionen Deutschlands eine kontinuierliche Zunahme<br />

<strong>der</strong> Maisanbaufläche zur Folge. Jedoch wird diese Fokussierung auf Energiemais als<br />

Hauptsubstrat aufgrund möglicher negativer ökologischer Belastungen (Bodenerosion,<br />

Nährstoffauswaschung, Verlust von Biodiversität und landwirtschaftlicher<br />

Vielfalt, Humusabbau) zunehmend kritisch gesehen (SRU, 2007). Darüber hinaus<br />

können, durch den intensiven Maisanbau begünstigt, Schädlinge (Diabrotica virgifera<br />

virgifera) zu starken Ertragsausfällen führen (Schwabe et al. 2010) und somit<br />

langfristig eine Biogasproduktion alleinig basierend auf Mais gefährden. Eine breitere<br />

Diversifizierung des Substratangebots durch die Verwendung alternativer Kulturarten<br />

bzw. die räumliche und zeitliche Optimierung des Anbaus unterschiedlicher Kulturen<br />

in alternativen Anbausystemen kann vor diesem Hintergrund eine wirksame<br />

Lösungsmöglichkeit zur langfristigen Reduzierung von Mais in Biogasfruchtfolgen<br />

darstellen.<br />

Alternatives Anbausystem<br />

In diesem Zusammenhang wurde ein Streifenanbausystem (Abb. 1), bestehend aus<br />

einer mehrjährigen Kultur (Energieampfer (Rumex Schavnat)) und einer Fruchtfolge<br />

(FF) aus mehreren einjährigen Kulturen (Sonnenblume – Wintertriticale – Kleegras –<br />

Amarant – Grünroggen), geplant und im Frühjahr 2011 an zwei Standorten (Ihinger Hof<br />

(LK Böblingen) und Laupheim (LK Biberach)) etabliert. Aus ökologischer Sicht sind<br />

Verbesserungen gegenüber bislang vorwiegend<br />

genutzten Anbausystemen zur Biogassubstratproduktion<br />

(Maismonokulturen) sowohl<br />

in einem vermin<strong>der</strong>ten Erosions- und<br />

Nährstoffauswaschungspotential (ganzjährige<br />

Bodenbedeckung) als auch in <strong>der</strong> Schaffung<br />

neuer Biodiversitätsaspekte in <strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />

(FF) und somit eine Steigerung <strong>der</strong><br />

Nachhaltigkeit zu erwarten. Auf Basis <strong>der</strong> Ver-<br />

suchsergebnisse wird in den folgenden Jahren<br />

eine ökonomische und ökologische Bewertung<br />

dieses Anbausystems durchgeführt.<br />

Abb. 1: Schematische Darstellung<br />

alternatives Anbausystem (CR & pC) und<br />

Mais als Monokultur (M) über 3 Jahre.<br />

Literatur<br />

Sachverständigenrat <strong>für</strong> Umweltfragen (SRU) 2007: Klimaschutz durch Biomasse – Son<strong>der</strong>gutachten,<br />

Juli 2007, Erich Schmidt Verlag & Co KG: Berlin, 43-56.<br />

Schwabe, K., Kunert, A., Heimbach, U., Zellner, M., Baufeld, P., Grabenweger, G., 2010: Der<br />

Westliche Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera LeConte) – eine Gefahr <strong>für</strong> den<br />

europäischen Maisanbau. Journal <strong>für</strong> Kulturpflanzen 62(8):277-286.

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