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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 165 (2011)<br />

Klimaoptimierte Anpassungsstrategien in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

(optimierter Klimabetrieb)<br />

Bernhard C. Schäfer 1 , Jürgen Braun 1 , Joachim Brunotte 2 , Jörg-Michael Greef 3 ,<br />

Franz-Ferdinand Gröblinghoff 1 , Martin Heckmann 1 , Harald Laser 1 ,<br />

Norbert Lütke Entrup 1 , Viola Richter 3 , Paul Schattschnei<strong>der</strong> 1 , Thomas Weyer 1 und<br />

Sarah Lütke Börding 1<br />

1 Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest; 2 Johann Heinrich von Thünen-<br />

Institut (vTI), Agrartechnologie und Biosystemtechnik, Braunschweig; 3 Julius Kühn-Institut (JKI), Pflanzenbau<br />

und Bodenkunde, Braunschweig. E-Mail: BCSchaefer@fh-swf.de<br />

Einleitung<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> sich än<strong>der</strong>nden Klimabedingungen werden Anpassungsstrategien<br />

im Pflanzenbau immer wichtiger. Dazu wird im Projektvorhaben <strong>der</strong><br />

FH Südwestfalen in Zusammenarbeit mit dem JKI und vTI <strong>der</strong> Fragestellung nachgegangen,<br />

welche Möglichkeiten konventionell wirtschaftenden Betrieben zur Verfügung<br />

stehen, einerseits einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und<br />

sich an<strong>der</strong>erseits selbst auf die Folgen des Klimawandels einzustellen.<br />

Vorgehensweise<br />

Für das Projekt wurden an den Standorten Merklingsen bei Soest und Salzdahlum<br />

bei Braunschweig Feldversuche in Großparzellen angelegt. Die jeweils drei dort<br />

abgebildeten Beispielbetriebe unterscheiden sich in ihrem Bewirtschaftungsverfahren.<br />

Ein Marktfruchtbetrieb mit einer engen Rapsfruchtfolge pflügt zum<br />

Stoppelweizen und zum Raps und setzt ausschließlich mineralische Stickstoffdünger<br />

ein. Der zweite Betrieb mit Veredelung und einer Biogasanlage mit dreifeldriger<br />

Fruchtfolge pflügt zur Gerste und zum Weizen und verwertet die Gärrückstände aus<br />

<strong>der</strong> Biogasanlage <strong>für</strong> die Düngung seiner Kulturen. Der dritte - Optimierter Klimabetrieb<br />

- zeichnet sich durch eine achtfeldrige Fruchtfolge mit ganzjähriger Bodenbedeckung<br />

und stark eingeschränkter Bodenbearbeitung bis hin zur Direktsaat aus.<br />

Dieser Modellbetrieb ist ebenfalls mit Mastschweinen und einer Biogasanlage ausgestattet.<br />

Projektziele<br />

In dem Forschungsvorhaben sollen <strong>für</strong> die Praxis übertragbare Erkenntnisse und<br />

Strategien <strong>für</strong> eine an den Klimawandel angepasste Landwirtschaft mit Reduzierungspotential<br />

von klimaschädlichen Gasen und <strong>der</strong>en Auswirkung auf ökologische<br />

und ökonomische Eckdaten erarbeitet werden. Im „optimierten Klimabetrieb“<br />

wird die Umstellung auf Direktsaat (Merklingsen: Cross Slot, Salzdahlum: Amazone<br />

Primera) angestrebt. Dadurch wird die Tragfähigkeit des Bodens verbessert und die<br />

Zeitspanne <strong>für</strong> die Gärrückstandsausbringung erweitert. Durch Einsparung fossiler<br />

Energieträger und von mineralischem Stickstoff in Folge eines effizienteren<br />

Einsatzes <strong>der</strong> Gärrückstände und dem Anbau von Körnerleguminosen kann die CO2-<br />

Bilanz des Betriebes verbessert werden. Mit dem Modul SALCA (Agroscope<br />

Reckenholz-Tänikon) wird eine ausführliche Ökobilanz <strong>für</strong> die drei Modellbetriebe<br />

unter praxisnahen Bedingungen ermittelt. Ein weiteres Ziel zur besseren Beurteilung<br />

von Risiken und möglichen Folgen des Klimawandels ist die Weiterentwicklung und<br />

Anpassung des Prognosemodells APSIM (vgl. Poster Nr. 1402).

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