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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 85–86 (2011)<br />

Technische und ökologische Aspekte <strong>der</strong> Produktion und<br />

Verwertung von Festbrennstoff<br />

aus Biomasse von Extensivgrünland<br />

Lutz Bühle 1 , Arnd Urban 2 , Frank Hensgen 1 , Iain Donnison 3 , Katrin Heinsoo 4 und<br />

Michael Wachendorf 1<br />

1 Universität Kassel, Fachgebiet Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe, Witzenhausen;<br />

2 Universität Kassel, Fachgebiet Abfalltechnik, Kassel; 3 Institute of Biological, Environmental and Rural<br />

Sciences, Aberystwyth, UK; 4 Estonian University of Life Sciences, Tartu, Estland. E-Mail: buehle@unikassel.de<br />

Einleitung<br />

Für die Bewirtschaftung naturschutzfachlich wertvoller Grünlandflächen gewinnt<br />

aufgrund agrarökonomischer Rahmenbedingungen die Erzeugung biogener<br />

Energieträger zunehmend an Relevanz. Diese Studie bewertet die Verwertung des<br />

Aufwuchses als Festbrennstoff unter Gesichtspunkten <strong>der</strong> technischen Machbarkeit,<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Verbrennungstechnik, sowie dem Einsparpotenzial von Treibhausgasen.<br />

Die Herstellung des Brennstoffs erfolgt gemäß dem Verfahren <strong>der</strong> „Integrierten<br />

Festbrennstoff- und Biogaserzeugung aus Biomasse“ (IFBB), das eine<br />

mechanische Auftrennung mittels Schneckenpresse <strong>der</strong> zuvor gemaischten<br />

Biomasse in eine Feststofffraktion <strong>für</strong> die thermische Verwertung und eine Flüssigfraktion<br />

<strong>für</strong> die Biogaserzeugung vorsieht (Wachendorf et al. 2009). Das wesentliche<br />

Ziel des Verfahrens ist die brennstofftechnische Aufwertung <strong>der</strong> Grünlandbiomasse<br />

durch eine weitgehende Extraktion ascheerweichen<strong>der</strong> sowie korrosions- und<br />

emissionsrelevanter Mineralstoffe.<br />

Material und Methoden<br />

Die Erzeugung des IFBB-Brennstoffs erfolgte durch eine 30-minütige Maischung<br />

(Perkolationsverfahren mit Wasser) <strong>der</strong> als Silage konservierten Grünlandbiomasse<br />

mit anschließen<strong>der</strong> mechanischer Entwässerung (Schneckenpresse, Verdichtung:<br />

1:6, Sieblochung: 1,5 mm) und Lufttrocknung. Es wurden 2 IFBB-Brennstoffe von<br />

Grünlandflächen vom NATURA 2000 Lebensraumtyp „Magere Flachland-Mähwiese“<br />

(Bühle et al. 2010) in unkompaktierter Form sowie ein rindenreicher und ein<br />

rindenfreier Hackschnitzeltyp untersucht. Die Verbrennungsversuche wurden in einer<br />

Rostfeuerungsanlage (30 kW) mit Ölstützfeuerung durchgeführt. Die Messung <strong>der</strong><br />

Rauchgaskonzentrationen von CO, NOx und SO2 wurden mit dem Rauchgasanalysator<br />

350 XL <strong>der</strong> Firma Testo vorgenommen. Die Bestimmung des Ascheschmelzverhaltens<br />

wurde in Anlehnung an DIN 51730 anhand eines zylindrischen<br />

Probekörpers <strong>der</strong> Brennstoffaschen in einem Hochtemperaturofen untersucht.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die Aschegehalte <strong>der</strong> IFBB-Brennstoffe liegen deutlich über denen <strong>der</strong><br />

Holzhackschnitzel (Tab. 1). Hinsichtlich <strong>der</strong> Emissionen unterscheiden sich die IFBB-<br />

Brennstoffe hauptsächlich in den CO-Emissionen. Die höheren Werte <strong>für</strong> die<br />

Grünlandbrennstoffe sind im Wesentlichen in <strong>der</strong> unkompaktierten Brennstoffkonfektionierung<br />

und dem damit verbundenen schlechteren Ausbrand zu sehen.<br />

Nach Pelletierung konnten diese Werte auf ein Zehntel abgesenkt werden<br />

(Ergebnisse nicht dargestellt). Die NO-Emissionen liegen aufgrund <strong>der</strong> gestuften<br />

Verbrennung trotz <strong>der</strong> erhöhten N-Gehalte im IFBB-Brennstoff auf einem niedrigen

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