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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: <strong>23</strong>1 (2011)<br />

Wurzelunterscheidung bei Nutzpflanzen und Unkräutern<br />

mittels FTIR-ATR-Spektroskopie<br />

Catharina Meinen und Rolf Rauber<br />

Department <strong>für</strong> Nutzpflanzenwissenschaften, Abteilung Pflanzenbau, Göttingen. E-Mail: rrauber@unigoettingen.de<br />

Einleitung<br />

Nutzpflanzen und Unkräuter konkurrieren auf dem Feld häufig um die gleichen<br />

Ressourcen. Dabei zeigt die unterirdische Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe oft<br />

stärkere Effekte als <strong>der</strong> Wettbewerb um Licht. Um unterirdische Konkurrenz zu<br />

untersuchen, ist eine Voraussetzung, dass Wurzeln von Nutzpflanzen- und Unkrautarten<br />

unterschieden werden können. Fourier-Transform-Infrarot-Spektroskopie<br />

(FTIR) mit abgeschwächter Totalreflektion (ATR) repräsentiert die chemische Zusammensetzung<br />

<strong>der</strong> Wurzeln wie ein Fingerabdruck und wurde erfolgreich zur<br />

Wurzelunterscheidung bei Erbsen und Hafer eingesetzt (Naumann et al., 2010). In<br />

diesem Versuch möchten wir die Wurzelunterscheidung mittels FTIR-Spektroskopie<br />

bei näher verwandten Arten aus gleichen Pflanzenfamilien testen.<br />

Material und Methoden<br />

In einem Gefäßversuch wurden jeweils 9 Nutzpflanzen- und Unkrautarten<br />

angezogen: Winterraps-Hirtentäschelkraut, Winterweizen-Ackerfuchsschwanz, Sommergerste-Flughafer,<br />

Zuckerrübe-Weißer Gänsefuß, Mais-Hühnerhirse. Die Absorptionsspektren<br />

<strong>der</strong> Wurzeln sind mittels FTIR-ATR Spektroskopie an frischen und<br />

getrockneten Wurzelstücken (Spitze, Mitte, Basis, Pfahlwurzel) aufgenommen worden.<br />

Durch eine Clusteranalyse sind die Spektren <strong>der</strong> Wurzeln hinsichtlich ihrer Ähnlichkeit<br />

gruppiert.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die getrockneten Wurzeln zeigen in allen Kombinationen <strong>der</strong> Nutzpflanzen- und<br />

Unkrautarten eine deutlichere Gruppierung entsprechend ihrer Art als die frischen<br />

Wurzelstücke. Wasser absorbiert die Infrarot-Strahlung stark und kann daher<br />

charakteristische Unterschiede bei näher verwandten Arten überlagern.<br />

Die getrockneten Wurzelsegmente gruppieren sich artspezifisch, wobei die<br />

Wurzelspitzen die geringsten Artunterschiede aufweisen. Die Kombinationen<br />

Winterweizen-Ackerfuchsschwanz und Sommergerste-Flughafer zeigen nur geringe<br />

spektroskopische Unterschiede, während sich Zuckerrübe und Weißer Gänsefuß,<br />

Mais und Hühnerhirse sowie Raps und Hirtentäschelkraut in jeweils deutliche Art-<br />

Cluster aufteilen. Bestimmte Wurzelabschnitte, beson<strong>der</strong>s die Wurzelbasis und die<br />

Pfahlwurzel, gruppieren sich bei Raps, Hirtentäschelkraut und Mais klar innerhalb<br />

des Art-Clusters. Dieses Ergebnis spiegelt die unterschiedlichen Aufgaben dieser<br />

Wurzelsegmente wi<strong>der</strong> – die Stoffspeicherung in <strong>der</strong> Pfahlwurzel und den Wasser-<br />

und Nährstofftransport <strong>der</strong> Wurzelbasis.<br />

Die FTIR-ATR Spektroskopie zeigt selbst bei Arten aus einer Pflanzenfamilie<br />

vielversprechende Ergebnisse bei <strong>der</strong> Wurzelidentifizierung.<br />

Literatur<br />

Naumann, A. Heine, G., Rauber, R. 2010: Efficient discrimination of oat and pea roots by cluster<br />

analysis of Fourier transform infrared (FTIR) spectra. Field Crops Res. 119:78-84.

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