23.11.2012 Aufrufe

Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 79–80 (2011)<br />

Teilflächenspezifische Abschätzung des potentiellen<br />

Stickstoffaustrags aus landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />

Arnd Kielhorn 1 , Hubertus von Dressler 2 , Stefan Hinck 2 , Phillip Kues 2 , Klaus Mueller 2 ,<br />

Verona Stillger 2 und Dieter Trautz 2<br />

1 FARMsystem Hinck & Kielhorn, Osnabrück; 2 Hochschule Osnabrück. E-Mail: anfrage@farmsystem.de<br />

Einleitung<br />

In <strong>der</strong> nachhaltigen Pflanzenproduktion ist die notwendige Düngermenge an das<br />

aktuelle Pflanzenwachstum anzupassen, um Stoffausträge aus dem Boden zu<br />

vermeiden. Dazu sind sinnvollerweise Daten über die Nährstoffversorgung als auch<br />

Informationen über den Boden notwendig. Um <strong>für</strong> eine umweltgerechte Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> Düngung eine praxisgerechte Abschätzung des Austragsrisikos vorzunehmen,<br />

können vorliegende Bodeninformationen, die Rückschlüsse auf auswaschungsgefährdete<br />

Böden zulassen, in die Düngeplanungen einbezogen werden.<br />

Nachfolgend wird eine Lösung vorgestellt, wie dies in <strong>der</strong> Praxis umgesetzt werden<br />

kann.<br />

Material und Methoden<br />

Für die teilflächenspezifische Abschätzung des potentiellen Austragsrisikos wurden<br />

zwei Verfahren miteinan<strong>der</strong> kombiniert. Nach DIN 19732 wird das Verlagerungsrisiko<br />

von Stoffen im Boden aus Menge und Verlagerungsgeschwindigkeit des<br />

Sickerwassers abgeleitet und abschließend klassifiziert. Die dazu erfor<strong>der</strong>liche<br />

Größe <strong>der</strong> Sickerwasserrate wird zuvor nach einer modifizierten Variante<br />

(Arbeitsgruppe PIROL 2009) des von Wessolek et al. (2004) vorgestellten TUB-BGR-<br />

Verfahren ermittelt. Die Modifikationen beruhen auf einer Verkürzung <strong>der</strong><br />

Eingangsdaten, da mit <strong>der</strong> hier vorgestellten Abschätzungsmethode lediglich<br />

grundwasserferne (>1,5 m Tiefe bis Grundwasseroberfläche) Ackerstandorte<br />

bearbeitet werden. Nachfolgend sind die <strong>für</strong> das modifizierte TUB-BGR-Verfahren<br />

notwendigen Eingangsparameter aufgeführt (s. Tab. 1). Die bodenkundlichen<br />

Parameter werden anhand von Bodenschätzungsdaten nach HLUG (2008)<br />

abgeleitet, während die klimatologischen Daten von amtlichen Klimadiensten<br />

bezogen werden können.<br />

Tab. 1: Notwendige Eingangsparameter <strong>für</strong> die Ermittlung <strong>der</strong> Sickerwasserrate nach<br />

dem modifizierten TUB-BGR-Verfahren<br />

Bodenkundliche Parameter: Klimatologische Parameter:<br />

-<br />

-<br />

nutzbare Feldkapazität<br />

nutzbare Feldkapazität im Wurzelraum<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Mittlere jährliche Nie<strong>der</strong>schlagshöhe<br />

Mittlere jährliche Nie<strong>der</strong>schlagshöhe im<br />

Sommerhalbjahr<br />

Mittlerer Oberflächenabfluss im<br />

Sommerhalbjahr<br />

Mittlere potentielle Verdunstungshöhe<br />

als FAO-Referenzverdunstung<br />

Für die Berechnung <strong>der</strong> tatsächlich austragsgefährdeten Stickstoffmenge wird die<br />

N-Bilanz auf Basis von Teilflächen berechnet. Anhand bereinigter Ertragsdaten <strong>der</strong><br />

Ertragskartierung wird <strong>der</strong> Entzug des exportierten Ernteprodukts berechnet und <strong>der</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!