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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 158 (2011)<br />

Einfluss von Saattermin, Sorte und Insektizidbehandlung<br />

auf den Ertrag von Wintergerste<br />

Bernhard C. Schäfer 1 , Jan Petersen 2 , Thomas Puhl 3 , Hans-Werner Olfs 4 , Günter<br />

Stemann 1 , Oliver Wellie-Stephan 5 und Carola Pekrun 6<br />

1 Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest; 2 Fachhochschule Bingen; 3 Bayer<br />

CropScience Deutschland GmbH, Langenfeld, 4 Fachhochschule Osnabrück; 5 DSV-Deutsche Saatveredelung<br />

AG, Lippstadt, 6 Hochschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Nürtingen. E-<br />

Mail: bcschaefer@fh-swf.de<br />

Einleitung<br />

Die bekannten Klimaverän<strong>der</strong>ungen haben eine nachgewiesene Verlängerung <strong>der</strong><br />

Vegetationszeit zur Folge. Diese Entwicklung bedarf einer Anpassung <strong>der</strong><br />

Produktionstechnik vor allem bei Wintersaaten. Hier ist beson<strong>der</strong>s bei Wintergerste<br />

<strong>der</strong> Aussaatzeitpunkt mit Blick auf die Vorwinterentwicklung von Bedeutung. Sind die<br />

Herbstmonate von einer milden Witterung gekennzeichnet, besteht insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

zeitig gesäten Wintergerstenbeständen die Gefahr des Überwachsens. Zudem nimmt<br />

das Risiko einer frühen Blattlausbesiedlung mit <strong>der</strong> Gefahr <strong>der</strong> Übertragung des<br />

Gelbverzwergungsvirus zu. Kommt es allerdings zu einem frühzeitigen Ende bzw.<br />

einer Unterbrechung <strong>der</strong> Vegetationszeit, ist zwar <strong>der</strong> Blattlausdruck gering,<br />

beson<strong>der</strong>s Spätsaaten können aber möglicherweise bei nicht ausreichen<strong>der</strong><br />

Vorwinterentwicklung ertraglich abfallen.<br />

Material und Methoden<br />

Die mehrfaktoriellen Exaktversuche wurden an insgesamt sechs Standorten (Bingen,<br />

Grabau, Leutewitz, Merklingsen, Nürtingen, Osnabrück (2008 und 2009)) in<br />

Deutschland mit zwei Sorten (Highlight (mehrzeilig), Sabine (zweizeilig)) über drei<br />

Jahre (2008 bis 2010) angelegt. Der Saattermin variierte von 14 Tagen vor ortsüblich<br />

über ortsüblich bis 14 Tage nach ortsüblich. Die Saatstärke wurde dem jeweiligen<br />

Aussaattermin entsprechend angepasst (früh: 220, mittel: 260 und spät: 300<br />

keimfähige Körner/m 2 ). Außerdem wurde <strong>der</strong> Insektizidschutz neben einer<br />

unbehandelten Variante, durch eine Zusatzbeizung sowie eine Zusatzbeizung mit<br />

bedarfsabhängiger Applikation eines Insektizides über das Blatt variiert. Die<br />

Düngung und übrigen Pflanzenschutzmaßnahmen wurden jeweils standortbezogen<br />

optimal vorgenommen.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Versuche sprechen nicht <strong>für</strong> eine generelle Verschiebung <strong>der</strong><br />

Wintergerstenaussaat auf spätere Termine. Allerdings ergibt sich aus einer um ein<br />

bis zwei Wochen nach hinten verschobenen Aussaat nur ein geringes Ertragsrisiko.<br />

Dagegen brachten die Frühsaaten keine Ertragsvorteile, son<strong>der</strong>n wurden im Jahr<br />

2008 erheblich durch Gelbverzwergungsvirus mit entsprechenden Pflanzenausfällen<br />

geschädigt. Um frühe Saaten vor dem Auftreten von Blattläusen zu schützen, ist ein<br />

intensiver Insektizidschutz erfor<strong>der</strong>lich.

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