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Mitteilungen der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften Band 23

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Mitt. Ges. Pflanzenbauwiss. <strong>23</strong>: 277 (2011)<br />

Einfluss von Parametern <strong>der</strong> Witterung und des Bodens<br />

auf den Ertrag von Mais und Sonnenblumen –<br />

Ergebnisse aus 4 Jahren und 6 Standorten<br />

Lars Klingebiel, Reinhold Stülpnagel und Michael Wachendorf<br />

Fachgebiet Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe, Universität Kassel. E-Mail:<br />

klingebiel@uni-kassel.de<br />

Problemstellung<br />

Im Rahmen des FNR-Vorhabens „Energiepflanzenanbau zur Biogasgewinnung“<br />

wurde vom Sommer 2006 bis 2009 ein „Systemversuch zur Zweitkulturnutzung“ an 7<br />

(bis 2008) bzw. 6 Standorten in Deutschland durchgeführt. In diesem Versuch<br />

wurden Mais und Sonnenblume im Zweikulturnutzungssystem nach Futterroggen<br />

dem Hauptfruchtanbau dieser Kulturen nach <strong>der</strong> Sommerzwischenfrucht Senf als<br />

Mulch gegenübergestellt. Zur Saat einer Zweitkultur ist die Menge an verfügbarem<br />

Wasser allgemein niedriger als zur Saat einer Hauptkultur, da die Erstkultur den<br />

Wasservorrat im Boden reduziert. Dieses führt zu <strong>der</strong> allgemeinen Einschätzung,<br />

dass eine Zweitkulturnutzung nur an Standorten zu empfehlen ist, an denen eine<br />

ausreichende Wasserversorgung gewährleistet ist. Da aber an allen Standorten mit<br />

<strong>der</strong> Zweitkulturnutzung ein höherer Jahresertrag als im Hauptfruchtanbau nach Senf<br />

realisiert werden konnte, wird vermutet, dass neben dem Faktor Wasser auch<br />

weitere Parameter einen großen Einfluss auf den Ertrag haben. Um dies zu analysieren,<br />

wurden multiple Regressionen mit den Parametern Bodenwassergehalt zur<br />

Saat, <strong>der</strong> Summe des Nie<strong>der</strong>schlags und des genutzten Bodenwassers von <strong>der</strong> Saat<br />

bis zur Ernte, <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Globalstrahlung und <strong>der</strong> Temperatursumme sowie<br />

dem Stickstoffgehalt <strong>der</strong> Pflanze zum Schossen berechnet (Heuser 2010).<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Entsprechend <strong>der</strong> Ergebnisse dieser Analyse mit den Ergebnissen aus den Jahren<br />

2006 bis 2008 (Heuser 2010) zeigt sich auch bei dem vierjährigen Vergleich, dass<br />

neben dem Faktor Wasser auch die Temperatur einen bedeutenden Einfluss auf die<br />

Ertragsunterschiede hat. Die mehrschichtige Analyse ergab, dass unabhängig von<br />

<strong>der</strong> Pflanzenart und dem Nutzungssystem die Temperatursumme (r² = 0,31) den<br />

größten Einfluss hat, gefolgt von dem Wasserverbrauch (r² = 0,07). Bei getrennter<br />

Betrachtung <strong>der</strong> Pflanzenarten ist <strong>für</strong> den Mais die Temperatursumme (r² = 0,55)<br />

bedeuten<strong>der</strong> als die Summe des Nie<strong>der</strong>schlags und des genutzten Bodenwassers<br />

von <strong>der</strong> Saat bis zur Ernte (r² = 0,11), bei den Sonnenblumen hat das Bodenwasser<br />

zur Saat (r² = 0,22) die größte Bedeutung. Bei getrennter Betrachtung <strong>der</strong><br />

Nutzungssysteme hat im Hauptfruchtanbau nach Senf als Mulch <strong>der</strong><br />

Wasserverbrauch den höchsten Einfluss auf die Ertragsbildung (r² = 0,13), während<br />

in <strong>der</strong> Zweikulturnutzung die Temperatursumme die größte Bedeutung hat (r² = 0,26),<br />

gefolgt von dem Wasserverbrauch (r² = 0,07). Mit den geprüften Kenngrößen kann<br />

meistens nicht mehr als 50 % <strong>der</strong> Streuung erklärt werden.<br />

Literatur<br />

Heuser, F. 2010: Prüfung des Zweikultur-Nutzungssystems <strong>für</strong> die Bereitstellung von Energiepflanzen<br />

auf sieben Standorten in Deutschland. Diss. Universität Kassel, FB 11.

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